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Unternehmenswikis

In: Business and Management

Submitted By SarahD
Words 6262
Pages 26
Inhaltsverzeichnis:

Abkürzungsverzeichnis III
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis V

1 Einleitung 1

2 Wissensmanagement 2
2.1 Definition Wissen 2
2.2 Konzepte Wissensmanagement 3 2.2.1 Bausteine des Wissensmanagements 4 2.2.2 Aspekte im Umgang mit Wissen 5
2.3 Definition Unternehmenskommunikation 6

3 Social Media 7
3.1 Allgemeine Einführung in das Thema Social Media 7
3.2 Weblogs 8 3.2.1 Definition 8 3.2.2 Entstehung und Bedeutung 10
3.3 Wikis 12 3.3.1 Definition 12 3.3.2 Entstehung und Bedeutung 13

4 Aufbau von Wissensmanagement in Unternehmen 15
4.1 Einsatzmöglichkeiten von Social Media in Unternehmen 15
4.2 Einführung von Social Media als Basis für Wissensmanagement 16 4.2.1 Führungsaufgabe 16 4.2.1.1 Information und Kommunikation 17 4.2.1.2 Motivation 18 4.2.2 Organisatortische Anforderungen 20 4.2.3 Gestaltung der Social Media Plattform 22

5 Fazit 23
Literatur- und Quellenverzeichnis V
Erklärung zur Hausarbeit im Fach Kommunikation XXIV

Abkürzungsverzeichnis

Aufl. Auflage

Bspw. Beispielsweise

bzw. beziehungsweise

EDV Elektronische Datenverarbeitung

i.d.R. In der Regel

IT Informationstechnik

i.V.m. In Verbindung mit

S. Seite

u.a. Untern anderem

Vgl. Vergleiche

WM Wissensmanagement

z.B. zum Beispiel

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Seite

Abbildung 1: Wissenstreppe………………………....................................... 02

Abbildung 2: Bausteine des Wissensmanagements………………….………... 04

Abbildung 3: Halbwertszeit des Wissens……………………………………… 05

Abbildung 4: Die interne und externe Verlinkungsstruktur eines Blogs……... 09

Abbildung 5: Verteilung Blogs nach Themengebieten…………………..…… 11

Abbildung 6: Aufbau einer Wiki Seite…………………………………….…. 12

Abbildung 7: Anzahl Artikel Wikipedia…………………………,,,,,,,……… 14

Einleitung

Durch die rasante Entwicklung des Internets, den umfangreichen Ausbau von Datenleitungen sowie den Erfolg von Tablet PCs und Smartphones kann Wissen und Information mittlerweile selbst in den abgeschiedensten Regionen der Erde nahezu unbegrenzt abgerufen werden. Im letzten Jahrzehnt kann man sogar von einer Wissensexplosion sprechen. Die Halbwertszeit von Wissen, vor allem von spezifischem Fachwissen wird immer kürzer.[1] Zudem wird Wissen immer komplexer und spezieller. Das Problem besteht somit nicht mehr darin Information zu beschaffen, sondern diese reichlich fließende Information zu bündeln, zu verwalten und zu filtern.[2] Auch für Unternehmen besteht hier Handlungsbedarf: um ihren Mitarbeitern effizientes und zielorientiertes Arbeiten zu ermöglichen, ist es notwendig, die häufig komplexe und umfangreiche Flut an Information zu filtern und nutzbar zu machen. Um dies umzusetzen, gibt es eine Reihe an Möglichkeiten. Diese Hausarbeit soll einen Überblick geben, wie und mit welchen Mitteln Unternehmen Ihre Mitarbeiter informieren und am Informationsfluss beteiligen. Zu Beginn sollen der Begriff Wissen und Wissensmanagement ein wenig erläuter werden. Im Anschluss daran soll ein allgemeiner Überblick über die Social Media Thematik gegeben werden. Schließlich werden Methoden aufgegriffen, die Unternehmen nutzen, um ihre Mitarbeiter für die Nutzung der vorgestellten Kommunikations-medien zu motivieren.

Wissensmanagement

Das folgende Kapitel bildet die theoretische Basis für die nachfolgenden Kapitel. Zum besseren Verständnis wird zunächst der Begriff Wissen erläutert. Aufbauend darauf werden Konzepte und Aspekte des Wissensmanagements beschrieben.

1 Definition Wissen

Da der Begriff Wissen im täglichen Leben häufig mit anderen Begrifflichkeiten wie Daten oder Informationen verwechselt wird, macht es Sinn hier zunächst die Begriffe Zeichen, Daten, Informationen und Wissen voneinander abzugrenzen.

Sehr anschaulich stellt Abbildung 1 die unterschiedlichen Begriffe gegenüber. Hierbei bilden Zeichen wie z.B. Ziffern, Buchstaben oder Sonderzeichen den Grundstein der sogenannten Wissenstreppe.[3]

[pic]Abb1: Wissenstreppe

(Quelle: [North 2002], S.39)

Erst durch eine entsprechende Syntax (eine formale Ordnung) werden die Zeichen zu Daten. Ohne eine Zuordnung, einer sogenannten Semantik, bleiben die Daten jedoch nichtssagende Symbole (z.B. §138). Sobald eine Bedeutung hinzugefügt wird, wie z.B. “Bürgerliches Gesetzbuch“ spricht man von Informationen. Wenn die Informationen nicht mit einem Kontext, Erfahrungen oder Erwartungen verknüpft werden können, sind sie zunächst wertlos. Wenn allerdings Eine Vernetzung stattfindet, wird Information zu Wissen (z.B. §138 BGB regelt sittenwidriges Verhalten, d.h. ein Rechtsgeschäft das gegen die guten Sitten verstößt ist rechtswidrig). Zusätzlich werden in der Wissenstreppe auch die Begrifflichkeiten Können, Handeln, Kompetenz und Wettbewerbsfähigkeit dargestellt.

In Unternehmen lässt sich das Konzept der Wissenstreppe nur unter folgenden Prämissen umsetzen: neben dem Erwerb von Wissen ist die Umsetzung in Fertigkeiten (Können) notwendig. Besonders bei Schulungen ist dies von großer Bedeutung. Diese sollten stets eine Möglichkeit der Umsetzung des Erlernten bieten. Zudem müssen sich die Fertigkeiten in konkretem Handeln niederschlagen. Hierbei ist die Motivation der Mitarbeiter entscheidend. Mit der Kompetenz ist die Fähigkeit das Wissen zweckorientiert einzusetzen. Dies unterscheidet beispielsweise eine Führungskraft von einem Angestellten. Die Wettbewerbsfähigkeit leitet sich aus der Kompetenz des jeweiligen Unternehmens ab, spezifisches Wissen zu nutzen, zu bewahren und es so einzusetzen, dass man „besser als Andere“ agieren kann.

Nachdem nun verwandte Begriffe vom Begriff des Wissens abgegrenzt wurden, soll nun der Begriff Wissen selbst definiert werden. Laut North bezeichnet Wissen:

„die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Personen zur Lösung von Problemen einsetzen. Dies ersetzt sowohl theoretische Erkenntnisse, als auch praktische Alltagsregeln und Handlungsanweisungen. Wissen stützt sich auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen jedoch immer an Personen gebunden.“[4]

2 Konzepte Wissensmanagement

Eine allgemeingültige Definition für Wissensmanagement ist schwierig zu finden. In den letzten fünfzehn Jahren wurde das Thema stark diskutiert. Daher finden sich auch viele Definitionen und Konzepte in der Literatur. Zu nennen wären hier beispielsweise die Japaner Ikujiro Nonaka und Hirotaka Takeuchi die in Ihrem Buch „Die Organisation des Wissens“ ein Modell vorstellen, bei dem eine fortwährende Transformation zwischen implizitem und explizitem Wissen erzeugt wird.[5] Gleichzeitig beschreibt Holger Nohr das Wissensmanagement als einen Managementprozess, der in die tägliche Arbeit der Mitarbeiter eingebunden werden sollte und sich auf die Abläufe der Geschäftsprozesse eines Unternehmens fokussiert.[6] Eines der verbreitetsten Modelle wurde jedoch von Probst et al entwickelt. Dieses Modell baut auf acht Kernprozessen, sogenannten Bausteinen auf.[7] Im Folgenden Verlauf der Arbeit soll auf dieses Modell etwas genauer eingegangen werden.

1 Bausteine des Wissensmanagements

Wissensziele geben den Aktivitäten im Bezug auf das Wissensmanagement eine Richtung und legen fest, welche Fähigkeiten aufgebaut werden sollen. Man unterscheidet zwischen normativen, strategischen und operativen Wissenszielen. Wissensidentifikation soll einen Überblick über intern und extern vorhandenes Wissen schaffen. Wissenserwerb beschreibt, ob Wissen extern akquiriert oder selbst generiert werden soll.

[pic] Abb2: Bausteine des Wissensmanagements

(Quelle: http://www.enzyklopaedie-der-wirtschaftsinformatik.de)

Wissensentwicklung ist ein ergänzender Baustein zum Wissenserwerb. Das Wissen, das nicht erworben werden soll, muss intern entwickelt werden. Wissensverteilung beschreibt den Prozess der Wissensverteilung im Unternehmen. Somit geht es um die Frage, wer sollte was wissen und wie kann ich die Verteilung von Wissen erleichtern. Wissensnutzung meint den produktiven Einsatz von Wissen zum Wohle des Unternehmens und zur Optimierung der Unternehmensprozesse. Wissensbewahrung beschreibt die Problematik der Speicherung und des Schutzes von Wissen, um es auch in Zukunft zur Verfügung stellen zu können. Wissensbewertung evaluiert, ob die Wissensziele erreicht wurden.

2 Aspekte im Umgang mit Wissen

Wie bereits in der Einleitung angedeutet, wird die Halbwertszeit von Wissen immer kürzer. Wissen und Information sind im Überfluss vorhanden, das relevante Wissen zu finden und nutzbar zu machen, gestaltet sich jedoch schwierig. Zukünftig wird somit die Verwaltung, Speicherung und Nutzbarmachung von Wissen das Hauptproblem von Organisationen sein.
Laut Degele kann man Wissen in zwei Kategorien einteilen, Wissen erster- und zweiter Ordnung.[8] Das Wissen erster Ordnung beinhaltet hauptsächlich spezifisches Fachwissen von z.B. Handwerkern oder Wissenschaftlern. Das Wissen zweiter Ordnung besteht aus sogenannten Wissensprozessen, die sich aus Verfahrenswissen, sozialer Kompetenz und Bedienungswissen zusammensetzen. Tiefer soll auf dieses Thema in dieser Arbeit nicht eingegangen werden.

[pic] Abb3: Halbwertszeit des Wissens

(Quelle: http://lautab.files.wordpress.com, in Anlehnung an [Al-Laham 2003], S.18)

3 Definition Unternehmenskommunikation

Um den Begriff Unternehmenskommunikation zu definieren, muss man zunächst eine Definition für Kommunikation heranziehen. Hierfür bietet sich die vielzitierte Lasswell-Formel an: Who (Kommunizierender) says what (Nachricht) in which channel (Medium) to whom (Empfänger) with what effect (Wirkung).[9] Den Begriff Unternehmenskommunikation definiert Zerfaß folgendermaßen:

Demnach ist die Gesamtheit „aller kommunikativen Handlungen von Organisationsmitgliedern, mit denen ein Beitrag zur Aufgabendefinition und -erfüllung in gewinnorientierten Wirtschaftseinheiten geleistet wird, als Unternehmenskommunikation“[10] anzusehen.

Laut Mast lassen sich folgende Ziele der Unternehmenskommunikation ableiten:[11] - Mobilisierung des Know-Hows und Engagements der Mitarbeiter - Stärkung der Akzeptanz von Entscheidungen - Bessere Umsetzung der Geschäftsziele - Optimierung der einzelnen Kommunikationswege

Social Media

In den nachfolgenden Kapiteln wird ein genereller Überblick der Social Media-Thematik, deren Verbreitung sowie deren Bedeutung für Unternehmen dargestellt. Im Detail wird hierbei speziell auf Weblogs und Wikis eingegangen, da diese im unternehmerischen Umfeld von Bedeutung sind und zukünftig prognostiziert in den nächsten Jahren noch an Bedeutung zunehmen.

1 Allgemeine Einführung in das Thema Social Media

Unter Social Media oder auch Social Software wird im weitesten Sinne jede Technologie oder Anwendung verstanden, die es verschiedensten Nutzern möglich macht zu kommunizieren und sich an Diskussionen, Beiträgen, kurz gesagt an Inhalten jeglicher Art zu beteiligen. In der Anfangsphase der Social Media zählten viele auch E-Mail und Telefon zu einer Art Social Media. Über die Zeit entwickelte sich der Begriff jedoch so weiter, dass er klar von diesen „alten“ Medien abzugrenzen ist. So ermöglich E-Mail und Telefon zwar „Kommunikation zwischen Einzelpersonen, aber nicht den Aspekt der Sichtbarkeit von Team- oder Gruppenkommunikation“[12], was mittlerweile als wesentlicher Bestandteil der Social Media betrachtet wird. Das Zusammenarbeiten, sowie das gemeinsame Entwickeln und Vorantreiben von Ideen steht bei dem Nutzer von Social Media im Vordergrund. In der Literatur wird Social Media wie folgt definiert:

„Social Software-Anwendungen unterstützen als Teil eines soziotechnischen Systems menschliche Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit. Dabei nutzen die Akteure die Potenziale und Beiträge eines Netzwerk von Teilnehmern.“[13]

Über die Jahre hat sich der Begriff Social Media auch hinsichtlich seiner Bedeutung und seinem Einfluss gewandelt. Im Jahre 2002 erlangte er, vermutlich durch den Kongress „Social Software Summit“ an Popularität.[14] Zu den bekanntesten Social Software Anwendungen zählen Wikis, Weblogs und Social Networking Plattformen wie Facebook oder XING. Social Media Systeme haben alle gemeinsam, dass sie ohne weitere Organisationsformen funktionieren, da sie weitestgehend selbs-organisiert sind. Während es bei traditioneller Groupware üblich ist in einer vorgegebenen top-down Struktur und Vernetzung von Usern zu folgen, bildet sich bei Social Software die Gruppe eigenständig. „Die Nutzer verfolgen zunächst ihre eigenen Ziele. Daraus entwickelt sich ein Austausch mit Anderen, die wiederum Anregungen und Informationen oder Kontakte beisteuern. Schließlich entsteht ein dynamisches Geflecht von sozialen Beziehungen“.[15]
In der nachfolgenden Ausarbeitung werden nicht alle Social Software Anwendungen behandelt. Es wird eine Beschränkung auf derartige Anwendungen vorgenommen, die für den Einsatz im Unternehmen geeignet und sinnvoll erscheinen. In den letzen Jahren haben sich hierbei speziell Wikis und Blogs herauskristallisiert. Aufgrund dessen werden diese Formen der Social Media im Detail abgehandelt, während andere nur am Rand kurz vorgestellt werden

2 Weblogs

In diesem Teil der Arbeit wird zunächst der Begriff des Weblogs vorgestellt. Im Detail wird hierbei auf deren Entstehung, sowie deren Entwicklung von der Vergangenheit bis heute eingegangen.

1 Definition

Die Kurzform des Wortes Weblog, die den meisten auch geläufiger ist, heißt Blog. Das Wort Weblog setzt sich aus 2 Wörtern zusammen: 1. Web – Internet (World Wide Web) 2. Log – englischer Begriff für Tagebuch oder Logbuch
Eine eindeutige und einheitliche Definition des Wortes Weblog ist in der Literatur nicht zu finden. Hier gibt es zum Teil sehr widersprüchliche Aussagen über die Definition des Wortes Weblog. Die nachfolgend angeführte Definition umfasst alle wesentlichen Punkte, die Bestandteil eines Weblogs sind.

„Ein Weblog ist eine häufig aktualisierte Webseite, auf der Inhalt jeglicher Art in chronologisch absteigender Form angezeigt werden (…) Alle Inhalte sind in der Regel durch Links mit anderen Webseiten verlinkt und können unmittelbar durch den Leser kommentiert werden.“[16]

Die Inhalte eines Weblogs bestehen „aus einer umgekehrt chronologisch sortierten Liste von Beiträgen, die als Weblogeinträge bezeichnet werden. Diese können auch thematisch organisiert sein und dabei Kategorien zugeordnet werden.“[17] Folgende Elemente charakterisieren laut dieser Definition einen Weblog-Eintrag: - Titel des Eintrags - Text des Eintrags - Datum des Eintrags - Kategorie des Eintrags - Zugehörige Kommentare
„Die wichtigsten Funktionalitäten von Blogs zum Erstellen und Vernetzen von Inhalten, sind Permalinks, Kommentare, Rücklinks oder Pingbacks und Bloglisten.“[18] Die nachfolgende Abbildung visualisiert die durch diese Elemente entstehende Struktur und Vernetzungsmöglichkeit eines Blogs.
[pic]
Abb4: : Die interne und externe Verlinkungsstruktur eines Blogs

(Quelle: [Meckel, Stanoevska-Slabeva 19??], S.?? ….)

„Das hierbei entstehende globale Netzwerk aus Weblogs, eine enge und dichte Verknüpfung von Inhalten, Kommentaren und automatischen Referenzen wird als Blogosphäre bezeichnet“8 Inhalte, die in Blogs dargestellt werden erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit.

Vielmehr stellt jeder Eintrag die persönliche Meinung eines Einzelnen oder einer Gruppe in Bezug auf ein bestimmtes Thema dar.

2 Entstehung und Bedeutung

1997 tauchte der Begriff Weblog erstmals auf. Damals auf der Website von Jorn Barger, der sein Online-Tagebuch erstmals Weblog nannte. Wie das Wort seiner Bedeutung nach vermuten lässt wurden Weblogs in den Anfangszeiten hauptsächlich und meist ausschließlich als Online-Tagebücher genutzt. Es handelte sich dabei um eine Webpage, auf welcher Nutzer in regelmäßigen Abständen Einträge bzgl. Ihrer aktuellen Lebenssituation und deren Veränderung veröffentlichten. „Mitte der 90er entstanden in Anlehnung an Mc Neil zahlreiche tagebuchartige Webseiten, bei denen der Schwerpunkt auf persönliche Themen, sowie deren Reflexion lag.“[19] In den Anfangszeiten der Weblogs war es ziemlich schwierig, einen Weblog zu gestalten, da es hierzu notwendig war diesen in HTML-Code zu verfassen. So waren zumindest grundlegende Kenntnisse der Programmierung Vorraussetzung, um einen Blog erfolgreich zu gestalten, bzw. sich an Diskussionen beteiligen zu können. Im Laufe der Zeit hat sich dies in sofern gewandelt, dass heutzutage Programme zur Verfügung stehen, die es ohne weitere Kenntnisse durch intuitive Bedienung möglich machen Einträge und ganze Weblogs zu erstellen. Aufgrund dessen und unter Berücksichtigung des zunehmenden Interesses an Weblogs, begann ein rasantes Wachstum der Blogosphäre, der sich bis heute fortsetzt. Da es keine Meldepflicht für Weblogs gibt ist es schwierig die genaue Anzahl der existierenden Blogs zu ermitteln. Nach Technorati Stand 22.12.2011exisatieren derzeit 1.288.754 Blogs in der gesamten Blogosphäre, die sich wie in der nachfolgenden Grafik verdeutlicht verteilen.

[pic] Abb5: : Verteilung Blogs nach Themengebieten

(Quelle: eigene Darstellung, in Anlehnung an Technorati[20])

Bei der Entwicklung Blogs in der Unternehmenswelt einzusetzen galten die USA als Vorreiter. Diese Entwicklung hat sich ausgehend von der USA nach Europa und die Welt verbreitet, so dass mittlerweile ca. 15% der existierenden Blogs als Business- bzw. Unternehmensblogs kategorisiert und geführt werden.

3 Wikis

Analog den vorhergehenden Kapiteln wird hier zunächst die Begrifflichkeit Wiki definiert und erläutert, bevor anschließend auf deren Entstehung und Bedeutung näher eingegangen wird.

1 Definition

„Wikis sind offene Content Management Systeme, mit welchen hypermediale Online Seiten erstellt werden können, deren Inhalte vom Benutzer nicht nur gelesen, sondern im eigenen Browser auch geändert, sogar gelöscht werden können.“[21] Bei einem Wiki handelt es sich somit um eine Plattform, die es den Nutzern ermöglicht kooperativ an Texten zu arbeiten. Dies ist meist einfach und intuitiv ohne vorausgehende Schulung oder notwendiger Wissensaufbau möglich. Es handelt sich bei Wikis um schnelle und einfach zu bedienende Software. Wikis sind durch die folgenden Elemente charakterisiert: - Änderungs- /Bearbeitungsfunktion - Verlinkungen (extern, sowie auch InterWiki Verlinkungen) - Backlists - Versionsmanagement
[pic]
Abb6: : Aufbau einer Wiki Seite

(Quelle: Wikipedia)

Die ursprüngliche Idee von Tim Berners-Lee (WWW-Erfinder) das man Inhalte sowohl lesen, schreiben wie auch ändern kann wird durch Wikis erstmals komplett umgesetzt.

„I want the Web to be what I call an interactive space where everybody can edit. And I started saying ‘interactive’ and then I read in the Media that the Web was great because it was ‘interactive’, meaning you could click. That was not what I meant by interactivity (…) As you can read, so you should be able (given the authority) to write”.[22]

Es gibt online Wikis zu den unterschiedlichsten Themen. Das weltweit bekannteste Beispiel stellt hierbei jedoch die Online-Enzyklopädie Wikipedia (www.wikipedia.org) dar.

2 Entstehung und Bedeutung

Der Begriff Wiki entstand erstmals im Jahre 1994 durch Ward Cunningahm. Er beschrieb es damals als „the simplest online database, that could possibly work.”[23]
“Wiki ist ein hawaianisches Wort das “schnell” bedeutet.“[24] Vielen ist der Einsatz eines Wikis seit dem Jahre 2001 bekannt, als Wikipedia startete. Im Zuge dessen wurde der Einsatz und die Verwendung von Wikis populär. Wikipedia ist mittlerweile in 270 Sprachen (Stand Juli 2011) verfügbar.[25] Stand Oktober 2011 sind 20,7 Millionen Artikel verfasst. (Zahl stellt die Gesamtsumme aller Artikel in den verschiedenen Sprachen dar).[26]

[pic] Abb7: : Anzahl Artikel Wikipedia

(Quelle: eigene Darstellung, Datengrundlage Wikipedia Statstik)

Bei Wikipedia entscheiden, im Gegensatz zu vielen anderen Enzyklopädien, die Benutzer selbst, welche Artikel sie verfassen und veröffentlichen. Es gibt keine Redaktion, die restriktiv eingreift.

Im Jahre 2011 gibt es die unterschiedlichsten Themen und Themengebiete in denen Wikis eingesetzt werden. So existieren mittlerweile Wörterbücher (Wictionary; Bsp. http://www.wiktionary.org/), Reiseführer (Travelwiki, Bsp. http://wikitravel.org/), StädteWikis (Bsp. www.stadtwiki-stuttgart.de/), sowie fachspezifische Wikis (Bsp. www.jurawiki.de/).
Wie man anhand oben genannter Auswahl erkennen kann werden Wikis in vielen Bereichen eingesetzt, so dass sie mittlerweile auch in Schulen und Universitäten, sowie zunehmend in Unternehmen vertreten sind. Mittlerweile gibt es die verschiedensten Möglichkeiten und Software-Produkte, um ein Wiki aufzubauen. Hierbei handelt es sich größtenteils um kostenfrei Open-Source Software, was die schnelle und unkomplizierte Verbreitung und Entwicklung der Wikis unterstütz hat. Aufbau von Wissensmanagement in Unternehmen

Eine von immer kurzlebigeren Trends geprägten, sowie hochgradig vernetzten Welt und der daraus resultierende hohe Wettbewerb, stellen hohe Anforderungen an die betriebliche Wissenssicherung und vor allem eine schnelle und fundierte Wissensgenerierung.
Unter Beachtung einiger zentraler Faktoren soll auf den folgenden Seiten deshalb der Frage nachgegangen werden, wie man ein selbstwachsendes, EDV gestütztes Wissensmanagement auf Basis einer Social Media Plattform erfolgreich in Unternehmen implementiert. Auch soll auf Beweggründe für die Einführung eingegangen werden.

1 Einsatzmöglichkeiten von Social Media in Unternehmen

Es gibt unterschiedlichste Varianten für den unternehmensbezogenem Social Media Einsatz. So können Internet Plattformen wie bspw. Facebook, Xing oder Twitter als Kontaktmedium zu Kunden, Kritikern, aber auch zu potentiellen neuen Mitarbeitern verwendet werden. Alleine Facebook hatte bereits im März 2010 15 Millionen Mitglieder in Deutschland.[27] Aufgrund dieser sehr hohen Besucherdichte und den zum Teil langen Verweildauern im World Wide Web wurden die Social Media Plattformen bereits vor einiger Zeit in den betrieblichen Employer Branding Prozess aufgenommen. So werden die neuen Medien u.a. verstärkt für aktive Öffentlichkeitsarbeit oder auch Personalbeschaffungsmaßnahmen eingesetzt.[28]
Zentrales Thema dieser Arbeit ist jedoch die Implementierung eines betriebseigenen Wissensmanagements auf Basis einer unternehmensinternen Social Media Plattform, an welcher sich theoretisch alle Mitarbeiter des betroffenen Unternehmens beteiligen können. Auch innerhalb dieser Idee stellt sich mehrmals die Frage, wie weitreichend die Einführung sein soll. Alleine die Entscheidungen, ob alle Mitarbeiter oder nur einige wenige Zugang erhalten sollen oder ob all die geteilten Beiträge komplette oder nur zu großen Teilen öffentlich sind, zeigt, dass es nicht eine einzige Lösung gibt, die stellvertretend für ein unternehmensinternes Wissensmanagement sämtlichen Unternehmen als modellhafte Lösung präsentiert werden kann. Letztlich entscheidet die individuelle Unternehmenskultur, ob und in welchem Umfang aktiv Wissensmanagement durch eigene Mitarbeiter betrieben werden soll.
Hauptziel eines erfolgreichen unternehmensinternen Wissensmanagement ist es, das Wissen aller Mitarbeiten zu bündeln, ja sogar zu kombinieren und somit die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort dem zuständigen Mitarbeiter zu Verfügung stellen zu können.[29]

2 Einführung von Social Media als Basis für Wissensmanagement

Aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Arbeit wird auf die Aufgaben der EDV nicht eingegangen. Es wird angenommen, dass die IT-Abteilung in der Lage ist, sämtlichen Anforderungen im Rahmen des Implementierungsprozesses gerecht zu werden. Stattdessen werden die Berührungspunkte mit der innerbetriebliche Organisation und den Mitarbeitern selbst in den Fokus gerückt.

1 Führungsaufgabe

Die eigentlichen Träger von Wissensmanagement sind die Mitarbeiter selbst. Sie nehmen zum einen täglich selbst aktiv am Wirtschaftskreislauf teil und transportieren somit, bewusst oder unbewusst, Ihre Bedürfnisse und Ideen mit an Ihren Arbeitsplatz. Zum anderen sind sie direkt mit den internen Arbeitsabläufen betraut und erkennen somit am ehesten mögliche Hindernisse im betrieblichen Erstellungsprozess. Die eigenen Mitarbeiter dann so weit zu bringen, ihr eigenes Wissen zum Wohl des Unternehmens preiszugeben und ihre Fähigkeiten für die Realisierung betrieblicher Zielsetzungen einzusetzen ist die Aufgabe von Führungskräften und stellt einen der Schlüssel zum Erfolg von Wissensmanagement dar.
Um Mitarbeiter für das Gemeinwohl zu gewinnen, müssen die Führungskräfte solch zentrale Faktoren, wie bspw. Information, Kommunikation, sowie Motivation richtig einsetzen. Diese Erfolgsfaktoren können jedoch nicht komplett getrennt voneinander betrachtet werden. Vielmehr gehen diese, wie in den folgenden Absätzen ersichtlich, fließend ineinander über.

1 Information und Kommunikation

Alles beginnt damit die Mitarbeiter rechtzeitig und umfassend über die Einführung des unternehmensinternen Wissensmanagement zu informieren. Nichts ist schlimmer, als Mitarbeiter vor vollendete Tatsachen zu stellen. Es macht in den meisten Fällen sogar Sinn diese, zumindest eine Gruppe von Mitarbeitern, bereits vor der Einführung mit in den Entwicklungsprozess einzubinden. Arbeitsgruppen, bestehend aus Mitarbeitern unterschiedlicher Bereiche, können Hindernisse möglicherweise frühzeitig erkennen und diese dann noch vor der eigentlichen Einführung beseitigen.
Die reine Weitergabe von Informationen reicht jedoch nicht aus. Die Inhalte, sowie deren Bedeutung, müssen erklärt werden.[30] Je nach Größe des Betriebes und Umfang des eingeführten Wissensmanagements stellen, e-Learning Module oder gar bereichsübergreifende Schulungsmaßnahmen Möglichkeiten dar, sämtliche Mitarbeiter ausreichend mit dem Thema Wissensmanagement vertraut zu machen. An dieser Stelle können evtl. sogar externe Spezialisten mit entsprechender Erfahrung in jenem Bereich zu Rate gezogen werden.Jeder einzelne Mitarbeiter muss letzten Endes den Gesamtzusammenhang, sowie die verfolgten Ziele kennen und verstehen.
Um anschließend den Mitarbeiter dafür zu gewinnen sich am Dialog zu beteiligen und sein Wissen mit anderen zu teilen, besteht die Möglichkeit offene Fragen an die Belegschaft zu stellen. Jedem interessierten Mitarbeiter steht es somit frei seine Meinung und seine Ideen, ohne jeglichen Druck seiner Vorgesetzten, kund zu tun. Als Kommunikationsmedium stellen offene Bloggs, wie wir sie im vorangegangenen Kapital kennengelernt haben, eine passende Alternative dar. Es empfiehlt sich, gleich zu Beginn, evtl. bereits in der Überschrift, auf die entscheidenden Punkte einzugehen, um das Interesse des Mitarbeiters zu wecken.[31] Sollte sich ein Mitarbeiter tatsächlich am Dialog beteiligen, so kann ein automatisch versendeter Newsletter dazu dienen, den Mitarbeiter stets aktuell über neu hinzugefügte Beiträge zu informieren. Ziels ist es, dass die Mitarbeiter über kurz oder lang auf eigene Initiative betriebsbezogene Probleme untereinander, auf mehr oder weniger direktem Weg über die Social Media Plattform, lösen, ohne stets den indirekten und oft zeitintensiven Weg über deren Vorgesetzte wählen zu müssen.
Grundsätzlich muss bei Führungskommunikation jeglicher Art stets darauf geachtet werden sowohl auf verbaler, als auch auf nonverbaler Ebene richtig zu kommunizieren. Dies fängt damit an, die richtige Gestik, Mimik oder die richtigen Worte zu wählen. So können die falsche interpretierte Körperhaltung, oder schlicht weg falsch verstandene Fach- oder Fremdwörter zu bedeutenden Missverständnissen führen. Da zu einer erfolgreichen Kommunikation stets Sender und Empfänger gehören, empfiehlt es sich, sich je nach Hierarchiestufe seinem Gegenüber anzupassen.[32] Konfuzius hat dies sehr treffend formuliert: „…Wenn die Sprache nicht einwandfrei ist, sagt man nicht, was man meint. Wenn das gesagte aber nicht das ist, was man meint, bleibt ungetan, was getan werden sollte...“[33]

2 Motivation

Um durch ein offenes Kommunikationsmodell Erfolg zu haben benötigt man jedoch motivierte Mitarbeiter. Bereits die Untersuchungen von Hawthorne und Mayo, zwischen 1924 und 1932, zeigten, dass i.d.R. nur zufriedene Arbeiter gute Arbeiter sind.[34] Nur diese sind bereit sich konstruktiv am Wissensdialog zu beteiligen und sich für den betrieblichen Erfolg einzusetzen.
Die Motivation ist die Leistungsbereitschaf, die unter anderem von den Einstellungen und Erwartungen eines Menschen abhängt.[35] Doch was bewegt ein Individuum? Nach Maslow lassen sich die Beweggründe menschlichen Handelns in fünf hierarchisch angeordnete Motivklassen einteilen. So umfasst die unterste Stufe die primären, physiologischen Grundbedürfnisse, wie z.B. Schlaf oder Nahrung. Bei den Stufen zwei bis fünf handelt es sich um Sekundärbedürfnisse, welche erst bei Erreichen der vorangegangen Bedürfnisstufe angestrebt werden. Die Sekundärbedürfnisse gliedern sich aufsteigend in Sicherheitsbedürfnisse, wie bspw. ein sicherer Arbeitsplatz, soziale Bedürfnisse, wie bspw. die Gruppenzugehörigkeit, Wertschätzungsbedürfnisse, wie bspw. Lob und Anerkennung oder Selbstverwirklichungsbedürfnisse, welche die Realisierung der individuellem Potentiale eines jeden einzelnen umfassen.[36] Wie zu erkennen ist, so spielt auch hier die richtige Kommunikation eine bedeutende Rolle. So ist bspw. die Fremdwertschätzung eines Mitarbeiters durch dessen Führungskraft stets angemessen zu formulieren.
Da die Social Media Plattform und das betriebliche Wissensmanagement trotzallem lediglich einen kleinen Teil des täglichen Arbeitsprozesses ausmachen, macht es zudem Sinn, grundsätzlich einen gewissen betrieblichen Rahmen zu setzen, welcher die direkte, allgemeine Unzufriedenheit vermeidet. So ist bspw. darauf zu achten, dass das Arbeitsumfeld grundsätzlich einem annehmbaren Niveau entspricht. Soll heißen, dass bspw. die benötigte Grundausstattung, je nach Arbeitsumfeld bspw. ein PC oder ein Telefon, zur Verfügung steht. Diese nach Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie sogenannten Hygienefaktoren wirken jedoch nicht direkt motivierend. Sie können bestenfalls lediglich Unzufriedenheit vermeiden, bilden allerdings dann gleichzeitig die Basis auf welcher die sogenannten Motivatoren ansetzen. Die Motivatoren beziehen sich im Gegensatz zu den Hygienefaktoren nicht auf das Arbeitsumfeld, sondern die Arbeitsinhalte. Diese gewinnen in aller Regel durch einen zunehmenden Grad ermöglichter Selbstverantwortung und Persönlichkeitsentfaltung an motivierender Wirkung.[37]
Die Führungskraft muss ihm Rahmen der Mitarbeitermotivation zwei grundlegende Typen von Motivation unterscheiden. Zum einen die durch Belohnungen von außen, lediglich kurzfristig andauernde extrinsische Motivation, wie bspw. monetäre Erfolgsbeteiligung. Sollte diese Art der Belohnung nicht stetig zunehmen, so verliert sie ihren an Anreiz. Die extrinsische Motivation eignet sich in einem gewissen Rahmen somit bspw. für den Prozess des unternehmensinternen Wissensmanagements. Eine gewisse Erfolgsbeteiligung derer an einem letztlich erfolgreichen Problemlösungsdialog konstruktiv beteiligten Mitarbeitern scheint deshalb sinnvoll. Wie die genauen Anreize hierfür jedoch aussehen, entscheidet jeder Betrieb selbst. So können diese rein monetär sein oder auch die Teilnahme an gewissen außerbetrieblichen Aktivitäten darstellen. Der hingehen langfristige Antrieb eines Menschen liegt in dessen intrinsischer Motivation. Die entscheidenden Motive sind in diesem Fall u.a. Sinngebung, die Erbringung einer besonderen Leistung oder gar Selbstverwirklichung.[38] Motivierte und zufriedene Mitarbeiter erhält man somit letztlich langfristig nur dann, wenn sich Mitarbeiter selbst motivieren.[39] Die ausschließlich extrinsische Motivation als Anreizsystem für die betriebliche Nutzung der Social Media Plattform macht folglich auf Dauer keinen Sinn.
Um dem Ziel, sich selbst motivierender Mitarbeiter, näher zu kommen, scheint es legitim den Mitarbeitern indirekt den Weg hierfür aufzuzeigen. So geht bspw. die Valenz-Instru-mentalitäts-Erwartungstheorie nach Vroom darauf ein, dass ein Individuum seine Handlungen u.a. nach dem Wert des vorgegebenen Zieles und der Wahrscheinlichkeit jenes Ziel auch tatsächlich zu erreichen, auswählt.[40] An dieser Stelle obligt es abermals der Personalführung die richtigen Informationen richtig zu kommunizieren. So müssen von der Unternehmensführung geforderte Ziele stets erläutert und deren Bedeutung für den Betrieb und den einzelnen Mitarbeiter aufgezeigt werden. Darüber hinaus können mittels eines gut strukturierten Planes, selbst überaus herausfordernde Ziele realistischer erscheinen.

2 Organisatortische Anforderungen

Oftmals verhindert die konkrete Situation in Unternehmen den erfolgreichen Wissensaustausch. In einer von starkem Hierarchie- und Konkurrenzdenken geprägten Unternehmenskultur ist die Bereitschaft Wissen zu teilen erfahrungsgemäß sehr gering. Zumal davon ausgegangen werden kann, dass es in solchen Betrieben sehr schwer ist äußerst motivierte Mitarbeiter zu finden.
Egal ob (Stab-) Linien-, Matrix- oder Konzernorganisation, es sollte stets ein Gleichgewicht zwischen Stabilität und Flexibilität, sowie zwischen Zentralisation und Dezentralisation herrschen. Formell gut abgegrenzte Bereiche, Abteilungen und Stellen bilden die Basis einer detaillierten Unternehmensplanung und ermöglichen es den Führungskräften jederzeit strukturierte Eingriffe vornehmen zu können. Um sich ständig ändernden Umweltbedingungen anpassen zu können bedarf es jedoch auch einer gewissen Flexibilität. Flexibilität ist eine notwendige Voraussetzung, um kurzfristig auf Veränderungen reagieren zu können. Da sich Flexibilität nur begrenzt dokumentieren lässt trifft man diese meist auf der informellen Ebene an. Sie betrifft u.a. die Themen Macht und Vertrauen.[41] Jeder einzelne Mitarbeiter muss bereit sein sich den Unternehmenszielen in einem humanen Rahmen unterzuordnen. Das Gemeinwohl muss vor die persönlichen Ziele des Individuums gerückt werden. Gleichwohl muss eine Erreichung der betrieblichen Ziele eine positive Rückkopplung auf die beteiligten Mitarbeiter nach sich ziehen. Andernfalls wird kein Mitarbeiter bereits sein, sich langfristig ohne zusätzlichen Mehrwert dem Unternehmen und dessen Ziele zu verpflichten, was letztlich abermals Auswirkungen auf das betriebseigene Wissensmanagement hat.
Um jederzeit eine gewisse Spezialisierung und somit die benötigte Qualität gewährleisten zu können, sollten die einzelnen Organisationseinheiten weiterhin sachlich zusammenhängen und in sich geschlossen sein.[42] Dennoch muss jede einzelne Stelle, zumindest die Aufgaben der vor- und der nachgelagerten Bearbeitungsstelle kennen. Wiederholt muss die jeweilige Führungskraft für ausreichend Informationen sorgen, um den Mitarbeitern die Gesamtzusammenhänge zu verdeutlichen. Eine betriebseigene Social Media Plattform bietet den Mitarbeitern unterschiedlicher Abteilungen und Bereiche, auch in Betrieben mit unterschiedlichen Standorten, zudem ein Kommunikationsmedium, um sich gegenseitig auszutauschen und bestehende Probleme zu erörtern.
Abstimmungen untereinander, forciert durch eine Social Media Komponente, ermöglichen nicht zu vernachlässigende Wettbewerbsvorteile. Im heutigen Geschäftsumfeld sind Transparenz, Effizienz und Schnelligkeit die Schlüsselfaktoren für den Erfolg.[43] Angefangen von der Optimierung alltäglicher Arbeitsabläufe bis hin zur Entwicklung wettbewerbsentscheidender Innovationen.
Um das Lösen alltäglicher Probleme auf unterster Ebene überhaupt zu ermöglichen, so muss den Mitarbeitern eine ausreichende und dennoch vertretbare Entscheidungskompetenz zugesprochen werden. Mittels derer soll es Mitarbeitern möglich sein, Handlungen auch ohne die gesonderte Zustimmung des verantwortlichen Vorgesetzten durchführen zu können. Die fayolsche Brücke, die direkte Informationsweitergabe zwischen einzelnen Stellen unterschiedlicher Bereiche, bietet einen gewissen Spielraum für kurzfristige Entscheidungen. Dennoch sind die jeweiligen Führungskräfte im Anschluss zu informieren.[44]

3 Gestaltung der Social Media Plattform

Neben der Anpassung einiger grundsätzlicher organisatorischer Punkte, muss das betriebliche Wissensmanagement an sich möglichst ansprechend gestaltet und logisch strukturiert werden.
Denkbar ist eine in den Unternehmensfarben gestaltete Startseite, die zugleich Oberfläche aller bereits kommunizierten Themen ist. Der aktuellste Dialog sollte natürlich ganz oben stehen und dem Leser sofort ins Auge stechen. Um die Mitarbeiter nicht mit Texten zu überfluten soll lediglich die Überschrift des einleitenden Beitrags inkl. einem Teil des einleitenden Textes des Verfassers auf der Startseite ersichtlich sein. Bei der Eingabe eines neuen Beitrags soll zwischen einer überschaubaren Anzahl an Rubriken gewählt werden können, welche später entweder einzeln oder gemeinsam mit allen anderen aufgerufen werden können. So könnte bspw. zwischen den Kategorien „Hardware“, „Software“ oder „Sonstiges“ gewählt werden. Je nach Betrieb und Branche können es selbstverständlich unterschiedliche Cluster sein. Zur Erleichterung einer zeitlich versetzen Informationssuche kann sich dann jedermann an Hand der einzelnen Rubriken orientieren. Darüber hinaus kann, vor allem bei entsprechend großen Wissensnetzwerken, ein Stichwortverzeichnis helfen, noch schneller an die gewünschte Information zu gelangen.
Um auch langfristig eine angemessene Übersichtlichkeit über sämtliche eingespeisten Informationen gewährleisten zu können, macht es Sinn, je nach Datenumfang und –zuwachs, eine zentrale Stelle damit zu beauftragen die Quintessenz der unterschiedlichen Dialoge in regelmäßigen Abständen in einem Archiv zu dokumentieren.
Zu guter Letzt ermöglicht die Anmeldung auf der internen Social Media Plattform mittels Mitarbeiterkennung und Passwort zugleich eine gewisse Kontrolle. Es kann, u.a. für statistische Zwecke, dann genau dokumentierte werden, welcher Mitarbeiter sich wie lang im betreffenden Netzwerk aufhält.

Fazit

Die Beweggründe für die Einführung von Social Media Plattformen als Basis eines Wissensnetzwerkes sind zum einen die umfangreiche Wissensgenerierung und zum anderen die langfristige Wissenssicherung.
Eine Mongolische Weisheit lautet: „Mit nur einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen.“[45] Über eine von sämtlichen Mitarbeitern akzeptierte Social Media Plattform können bildlich gesprochen viele Hände vereint werden. In gewisser Weise entsteht um die jeweilige Diskussionen eine Art Arbeitsgruppe, in welcher Mitarbeiter unterschiedlicher Bereiche gemeinsam Problemlösungswege erörtern. In einer Idealen Gruppe werden innerhalb des Problemlösungsprozesses dann die kreativen Kräfte jedes Mitglieds mobilisiert,[46] wodurch neue Ideen und Denkprozesse angestoßen werden.
Im Gegensatz zur klassischen Teamarbeit entsteht beim reinen Informationsaustausch über eine Social Media Plattform zudem keine direkte Arbeitsaufteilung, wodurch Fehlerquellen aufgrund einem Mehr an Schnittstellen nur in Einzelfällen auftreten.[47]
Mit dem neu gewonnenen Wissen können sowohl alltägliche Arbeitsabläufe optimiert, als auch bedeutende Neurungen gefunden und umgesetzt werden. Gerade letztere sind Faktoren die einen ausschlaggebenden Wettbewerbsvorteil verleihen können.
Da ein Großteil des Wissens und der Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter schon länger im Betrieb schlummern, deren Potentiale letztlich jedoch erst durch den individuellen Kontakt in den Social Media Foren kombiniert werden, kann Social Software als Treiber für Veränderungen in Unternehmen gesehen werden.[48]
Durch die Tatsache, dass sämtliche Beiträge in den Social Media Foren elektronisch erfasst, sowie gespeichert werden und, dass das betriebliche Wissensnetzwerk jedem Mitarbeiter gegen eine entsprechende Anmeldung online ersichtlich ist, spart das Unternehmen bspw. im Gegensatz zu Printmedien desweiteren an Vervielfältigungskosten und Distributionsaufwand. Da darüber hinaus theoretisch jeder mit jedem kommunizieren kann, entfallen sogar die unnötigen, zum Teil zeitintensiven Informationshierarchien.[49]

Literatur- und Quellenverzeichnis

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[1] Vgl. [Al-Laham 2003], S. 18
[2] Vgl. [Zimmer 2000], S.30
[3] Vgl. [North 2002] S.38ff
[4] [North 2002] S.39
[5] Vgl. [Takeuchi, Nonaka 1997] S.86ff
[6] Vgl. [Nohr 2004] S.257-270
[7] Vgl. [Probst et al. 2006] S.27ff
[8] Vgl. [Degele 2000], S.89ff
[9] Vgl. [Lasswell 1947]
[10] [Zerfaß 2004], S.287
[11] Vgl. [Mast 2006], S.256
[12]Vgl. [Burger; Pirchner 2006]
[13] Vgl. [Back, Gronau 2009]
[14] Vgl. [Allen 2004]
[15]Vgl. [Sictus 2005]
[16] [Przepiorka 2005]
[17]Vgl. [Lehel, Matthes 2003]
[18] Vgl. [Zerfaß, Bölter 2005]
[19] Vgl. [Mc Neil, 2003]
[20] [Technorati]
[21]Vgl. [Stanoevska-Slabeva 2008]

[22] [Berners-Lee 1999]
[23] [Yarbrough, Efta]
[24] Vgl. [Wikipedia]
[25] Vgl. [Wikipedia 1]
[26] Vgl. [Wikipedia 2]
[27] [Hilker 2010], S.32
[28] [Hilker 2010], S. 81ff u. 132ff
[29] Vgl. [Lasswell 1947]
[30] Vgl. [Hering; Schuppener, B.; Schuppener, N. 2010], S.120
[31] Vgl. [Brogan 2011], S.13ff
[32] Vgl. [Mentzel, Grotzfeld, Dürr 2001], S.16ff
[33][ Lange 2003], S.84
[34] Vgl. [Hungenberg, Wulf 2011], S.39ff
[35] [Hungenberg, Wulf 2011], S.256
[36] Vgl. [Schierenbeck, Wöhle 2008], S.72ff
[37] Vgl. [Waibel, Käppeli 2010], S. 324ff
[38] Vgl. [Mentzel 2009], S.43ff
[39] [Scherer 2008], S.34
[40] Vgl. [Waibel, Käppel 2010], S. 322ff
[41] Vgl. [Bergmann, Garrech 2008], S.5ff
[42] [Moll 1994], S.29
[43][Poluha 2010], S. 1
[44] Vgl. [Wirtschaftslexikon 24; Stichwort „Fayolsche Brücke“] (http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/fayolsche-bruecke/fayolsche-bruecke.htm)
[45] [Brand,, Löhr 2008], S.131
[46] [Gordon 2004], S.60
[47] Vgl. [Haug 2003], S.3
[48] [Back, Gronau 2008], S.85
[49] [Mocker, H.; Mocker, U. 1997], S.90f

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