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Duales Studium

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Submitted By dehkordy1991
Words 7610
Pages 31
Olga Osadchaya

Melanie Tetzlaff

Lars Ultzsch

Hausarbeit zum HS
„Grundlagen der Bildungsökonomie“ im WS 2005 / 06

Thema:
Der Ausbildungsstellenmarkt
Dozent:
Herr PD Dr. Eckart Severing

0

Inhaltsverzeichnis

Melanie Tetzlaff
1. Vorwort

S. 2

2. Das Duale System

S. 2

2.1 Einordnung in das (Aus-) Bildungssystem

S. 2

2.2 Definition

S. 4

2.3 Ausbildungsdauer

S. 4

2.4 Rechtliche Grundlagen

S. 4

a) Betrieb

S. 4

b) Berufschule

S. 5

2.5 Ausbildungsorte

S. 6

a) Betrieb

S. 6

b) Berufsschule

S. 7

2.6 Zusammenfassung

S. 8

2.7 Fakten und Zahlen

S. 9

Lars Ultzsch
3. Vor- und Nachteile des Dualen Systems

S. 10

3.1 Die Leistungsfähigkeit des Dualen Systems

S. 10

3.2 Hauptkritikpunkte am Dualen System

S. 13

3.3 Reformvorschläge

S. 17

3.4 Reformansätze am Beispiel des Reformgesetzes 2005

S. 19

Olga Osadchaya
4. Typisierte Bildungssysteme

S. 21

4.1 Dominanz (vollzeit-) schulischer Berufsausbildung

S. 21

4.2 Dominanz dualer Berufsausbildung

S. 23

4.3 Dominanz betrieblicher Ausbildung

S. 25

Melanie Tetzlaff, Lars Ultzsch, Olga Osadchaya
5. Fazit und Zusammenfassung

S. 27

6. Anhang

S. 29

7. Literaturverzeichnis

S. 30
1

1. Vorwort

Eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben eines jeden Menschen, egal welche Schule er besucht hat, ist die Wahl des geeigneten Berufs und die dafür vorausgesetzte Berufsausbildung. Meistens hängt die Wahl entweder von eigenen
Fähigkeiten und Interessen, regionalen Stellenangeboten oder auch von den
Chancen auf dem Arbeitsmarkt ab. Da bei vielen die Ausbildung zum Akademiker als besser angesehen wird, weil die Chancen auf dem Arbeitsmarkt einfach noch höher sind und sich Karrierewünsche meist eher verwirklichen lassen, werden die Vorzüge des Dualen Systems häufig übersehen. Dabei gibt es gute Argumente für eine duale
Berufsausbildung.
In der folgenden Arbeit sollen eben diese Argumente, die für eine duale Ausbildung sprechen, aber auch Nachteile und Probleme des Dualen Systems aufgezeigt werden, indem man ihm Systeme anderer Länder entgegenstellt. Als Erstes soll jedoch erklärt werden, was das Duale System überhaupt ist, also welche Merkmale es hat, und wie die Berufsausbildung im Dualen System auszusehen hat.

2. Das Duale System
2.1 Einordnung in das (Aus-) Bildungssystem

Wie man in der Abbildung 1 (Abb.1) erkennen kann, haben Jugendliche aller
Schularten nach Abschluss der Sekundarstufe I, das heißt, nach der 9. oder 10.
Klasse, die Wahl zwischen einer Berufsausbildung im dualen System, und dem
Besuch

einer

beruflichen

Schule,

also

einer

Berufsaufbauschule,

einer

Berufsfachschule oder einer Fachoberschule. Die Berufsausbildung im dualen
System ist in der Bundesrepublik Deutschland die am häufigsten gewählte Form der
Berufsausbildung. Allein im Jahr 2002 wurden 1,6 Millionen Jugendliche und junge
Erwachsene im dualen System ausgebildet, weshalb in der folgenden Arbeit nur auf diese Art der Berufsausbildung in Deutschland eingegangen werden soll (vgl. www.tatsachen-ueber-deutschland.de/296.0.html). 2

Abb.1: Grundstruktur des Bildungswesens in Deutschland 1992
(aus: Zedler, R. (1994), S. 2)

3

2.2 Definition

Aber zunächst stellt sich die Frage, was das duale System überhaupt ist. Das duale System unterscheidet sich von der rein schulischen Ausbildung, wie sie in vielen Staaten für die berufliche Ausbildung üblich ist, worauf später jedoch noch genauer eingegangen werden soll, durch zwei charakteristische Merkmale:

Zum

einen besteht das Duale System aus zwei Lernorten in denen abwechselnd gelernt wird, nämlich Betrieb und Berufsschule, und zum anderen tragen eben diese beiden
Lernorte die Verantwortung für die Ausbildung, wobei für die Ausbildung im Betrieb der Bund, für den schulischen Bereich hingegen das jeweilige Bundesland zuständig ist. Ein weiteres Merkmal der Berufsausbildung im dualen System ist, dass sie, wie zuvor erwähnt, keine besonderen schulischen Eingangsqualitäten voraussetzt.

Ziel

der

Berufsausbildung

ist

es,

nach

§

1

Absatz

(2)

des

Berufsbildungsgesetzes von 1969 (BBiG), dem Auszubildenden eine breit angelegte
Grundbildung, fachliche Qualifikationen und Berufserfahrungen zu vermitteln, die den
Auszubildenden zur Ausübung einer qualifizierten Berufstätigkeit befähigen. Bei der
Vermittlung dieser theoretischen und praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten, die zur Ausübung der verschiedenen Berufe erforderlich sind, tragen Berufsschule und
Betrieb Eigenverantwortung (vgl. Neubäumer 1999).

2.3 Ausbildungsdauer

Die Ausbildung dauert je nach Beruf zwei bis dreieinhalb Jahre. Allerdings kann die Ausbildung bei besonders guten Leistungen oder bei bestimmten schulischen Voraussetzungen verkürzt, oder aber bei Nachteilen durch eine
Beeinträchtigung oder Behinderung sowie bei nicht bestandener Abschlussprüfung auch bis zu einem Jahr verlängert werden (vgl. www.aaonline.dkf.de/bb/p085.htm).

2.4 Rechtliche Grundlagen

a) Betrieb
Die

rechtlichen

Vorschriften

für

die

Ausbildung

im

Betrieb

und

in

vergleichbaren Einrichtungen, wie dem Öffentlichen Dienst und den freien Berufen,
4

sind vor allem, wie schon erwähnt, im Berufsbildungsgesetz (BBiG) und im
Jugendarbeitsschutzgesetz, das unter anderem eine ärztliche Erstuntersuchung vor
Beginn der Ausbildung vorschreibt, festgelegt.

Weitere

institutionelle

Prüfungsanforderungen,
Berufsbildungsplänen
Auszubildende

in

Rahmenbedingungen

den

des

in

den

und

den

Berufsbildung

enthalten.

Für

kommt

ergänzend

die

Berufseignungsanforderungen

Bundesinstituts

Betrieben

sind

des

für

Handwerks

noch

Handwerksordnung (HWO) hinzu (vgl. Neubäumer 1999). Nach § 5 des BBiG von
2005 gilt für jeden anerkannten Ausbildungsberuf eine Ausbildungsordnung, die vom
Bundesminister für Wirtschaft oder dem zuständigen Fachminister im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie in
Form

einer

staatlichen

Rechtsverordnung

www.aaonline.dkf.de/bb/p085.htm).

In

den

erlassen

wird

Ausbildungsordnungen

sind

(vgl. die Bezeichnung des Ausbildungsberufs, die Ausbildungsdauer, die zu vermittelnden
Kenntnisse

und

Fertigkeiten,

der

Ausbildungsrahmenplan

und

die

auch

das

Prüfungsanforderungen festgelegt (vgl. Neubäumer 1999).

Weitere

einschlägige

gesetzliche

Bestimmungen

enthalten

Schwerbehindertengesetz, die Arbeitszeitordnung und das Mutterschutzgesetz (vgl. www.aaonline.dkf.de/bb/p085.htm). b) Berufsschule
Die Berufsschulausbildung wird durch die Schulgesetze der einzelnen
Bundesländer geregelt. Die theoretischen und praktischen Inhalte der beruflichen
Schulausbildung sind Gegenstand von Rahmenlehrplänen, die nach Lernfeldern strukturiert sind. Hierbei werden die einzelnen Ausbildungsinhalte zunächst von den einzelnen Ländern

festgelegt.

Eine

Vereinheitlichung

der

Variationen

von

Rahmenlehrplänen erfolgt dann durch die Kultusministerkonferenz, die für alle
Länder Rahmenlehrpläne verabschiedet, die allerdings nicht verbindlich sind.
Lehrpläne für den allgemeinen Unterricht der Berufsschule werden grundsätzlich von den einzelnen Ländern entwickelt (vgl. Neubäumer 1999).

Wie ein solcher Rahmenlehrplan aussehen kann, soll anhand des im Anhang
5

(Anh. 1) beigefügten Ausschnitts des Teil V eines Rahmenlehrplans („Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf zum Kaufmann im Einzelhandel Kauffrau im
Einzelhandel, Verkäufer / Verkäuferin“) der Kultusministerkonferenz (KMK) näher verdeutlicht werden. Im Allgemeinen besteht der Rahmenlehrplan zunächst aus 5
Teilen. Die ersten vier Teile sind nochmals allgemeine Vorbemerkungen zum
Rahmenlehrplan, Angaben über den Berufsauftrag der Berufsschule, Angaben über didaktische Grundsätze und berufsbezogene Vorbemerkungen. Im fünften Teil werden dann die einzelnen Lernfelder des jeweiligen Ausbildungsberufes zunächst in einer Übersicht grob gegliedert, mit Angabe des Zeitrichtwertes in Stunden, und dem
Ausbildungsjahr, in dem das jeweilige Lernfeld durchgenommen werden soll. Im
Anschluss daran werden dann auf mehreren Seiten die einzelnen Lernfelder nochmals detailliert mit Zielformulierungen und Inhalten aufgelistet. Soviel zu den rechtlichen Grundlagen für Ausbildungsbetrieb und Berufsschule, aber wie läuft dann die Ausbildung in Betrieb und Berufsschule genau ab?

2.5 Ausbildungsorte

Zunächst einmal soll der Ablauf der Lehre im Ausbildungsbetrieb genauer beschrieben werden.

a) Betrieb
Vor Beginn der Berufsausbildung muss laut § 10 BBiG (2005) zwischen dem
Auszubildenden

und

dem

Ausbildungsbetrieb

ein

schriftlicher

Berufsausbildungsvertrag geschlossen werden, der das Ausbildungsverhältnis offiziell begründet (vgl. www.aaonline.dkf.de/bb/p085.htm). Im Allgemeinen verläuft dann die betriebliche Berufsausbildung nach dem zuvor erwähnten, vom Betrieb festgelegten Ausbildungsrahmenplan,

der

ebenfalls

Bestandteil

des

Berufsausbildungsvertrags ist. Er legt fest, in welcher zeitlichen Reihenfolge der
Auszubildende die

vorgeschriebenen Kenntnisse und Fertigkeiten im Betrieb

erwerben soll (vgl. Zedler 1994). Ob und inwieweit die Ausbildungsbestimmungen vom Betrieb eingehalten werden überprüfen die so genannten „Zuständigen Stellen“.
Zu

ihnen

zählen

die

Industrie-

und

Handelskammern,

Handwerks-

und

Landwirtschaftskammern, sowie Ärzte- und Rechtsanwaltskammern. Diese Kammern sind auch zuständig für die Abschlussprüfung, die jeder Auszubildende am Ende
6

seiner Lehrzeit ablegen muss (vgl. Neubäumer 1999).
Für die Ausbildung im Betrieb sind Ausbilder und Meister zuständig, die fachlich und persönlich geeignet sein müssen. Als Erstes erfolgt die Grundbildung.
Hierbei

vermitteln

hauptberufliche

Ausbilder

in

der

Lehrwerkstatt oder

im

Ausbildungszentrum systematisch die grundlegenden Kenntnisse und Fertigkeiten durch Unterweisungen. Nach der Grundbildung folgt die Fachbildung. Hier werden dann die erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten an geeigneten Arbeitsplätzen unter Aufsicht von nebenberuflichen Ausbildern oder Ausbildungsbeauftragten erweitert oder vertieft (vgl. Zedler 1994). Die Ausbildung in Handwerksbetrieben wird teilweise um mehrwöchige Lehrgänge in überbetrieblichen Ausbildungszentren ergänzt, vor allem dann, wenn einzelne Betriebe zum Beispiel zu sehr spezialisiert sind und somit nicht alle Ausbildungsleistungen von ihnen erbracht werden können
(vgl. www.aaonline.dkf.de/bb/p085.htm). Je länger ein Auszubildender in einem
Betrieb arbeitet, umso schwierigere Arbeitsaufgaben werden im zugeteilt und umso mehr Verantwortung wird ihm übertragen. Überprüft wird der Lernerfolg nach
Abschluss der Lehrzeit dann durch die bereits erwähnte Abschlussprüfung. Der
Lernort Betrieb an sich ist außerordentlich vielgestaltig. Er reicht vom Kleinbetrieb mit einer engen persönlichen Beziehung zwischen dem Auszubildenden und seinem
Ausbilder, bis zur gegliederten Ausbildungsorganisation in Großbetrieben, oft mit eigenen Ausbildungsabteilungen

Ausbildungsmöglichkeiten

bieten

und derzeit speziellen circa 643.000

Ausbildungszentren.
Betriebe

aus

den

Wirtschaftsbereichen Handel, Handwerk, Industrie, Landwirtschaft, Hauswirtschaft,
Seeschifffahrt, aus dem Dienstleistungsgewerbe, die Praxen der freien Berufe und
Verwaltungen (vgl. www.aaonline.dkf.de/bb/p085.htm). Nachdem aufgezeigt wurde, wie die Ausbildung im Betrieb abzulaufen hat, wie sieht nun die Lehre in der
Berufsschule im Vergleich dazu aus?

b) Berufsschule
Aufgabe des Berufsschulunterrichts ist es, die betriebliche Ausbildung fachtheoretisch und wenn möglich auch fachpraktisch zu fördern und zu ergänzen, aber auch die Allgemeinbildung der Jugendlichen zu erweitern. Den Schwerpunkt in der schulischen Ausbildung nimmt dabei mit rund zwei Dritteln der Fachunterricht ein, etwa ein Drittel der allgemein bildende Unterricht (vgl. www.tatsachen-ueberdeutschland.de/296.0.html).

Die

einzelnen
7

Berufsschulen

sind

nach

Wirtschaftsbereichen unterteilt, das heißt, je nach Beruf müssen die Auszubildenden eine gewerblich- technische, eine kaufmännisch- verwaltende oder andere Arten von
Berufsschulen besuchen. Innerhalb dieser Wirtschaftsbereiche wird wiederum nach einzelnen Fachklassen

unterschieden.

So

werden

alle

Schüler

eines

Ausbildungsberufs oder weniger eng zusammengehöriger Ausbildungsberufe eines
Ausbildungsjahrganges in einer (Fach-) Klasse zusammengefasst, wie Fachklassen für Maler und Lackierer, 2. Ausbildungsjahr oder Frisöre, 1. Ausbildungsjahr. Die
Inhalte des Berufsschulunterrichts und ihre genaue Abhandlungsdauer ergeben sich aus den Rahmenstundentafeln für die einzelnen Ausbildungsbereiche, die der jeweilige Bundeskultusminister im Anschluss an den von der KMK verabschiedeten bundeseinheitlichen Rahmenlehrplan erlassen hat. Der Unterricht findet gewöhnlich an einem oder zwei Tagen wöchentlich statt. Bei bestimmten Berufen wird er aber auch zu verschiedenen Formen des Blockunterrichts zusammengefasst. An den
Unterrichtstagen wird der Auszubildende vom Betrieb für den Unterricht freigestellt, was den Auszubildenden wiederum dazu verpflichtet, am Unterricht teilzunehmen
(vgl. Zedler 1994).

2.6 Zusammenfassung

Mit Hilfe der Abbildung 2 (Abb. 2) soll zusammenfassend noch einmal ein grober Überblick über das Duale System gegeben werden. Wie hier in der Abbildung zu sehen ist, besteht das Duale System aus zwei Lernorten, die miteinander kooperieren. Der Lernort Betrieb ist privat und folgt dem Berufsbildungsgesetzen des
Bundes. Hier ist der Jugendliche Auszubildender bzw. Lehrling und lernt am
Arbeitsplatz oder in Lehrwerkstätten, was im Ausbildungsrahmenplan und den
Prüfungsanforderungen vorgegeben ist. Der Lernort Schule hingegen ist öffentlich und folgt den Schulgesetzen, die von den einzelnen Bundesländern vorgegeben werden. Hier ist der Jugendliche Berufsschüler und lernt im Klassenzimmer oder im
Labor, was in den Lehrplänen und Stundentafeln vorgegeben ist.

8

Kooperation
Koordination

Betriebe
(privat)

Berufsschulen
(öffentlich)

Lernorte sind

didaktische Grundlagen

didaktische Grundlagen

Lernorte sind

- Arbeitsplatz
- Lehrwerkstatt bzw. -labor
- Innerbetrieblicher
Unterricht

- Ausbildungsberufsbild
- Ausbildungsrahmenplan
- Prüfungsanforderungen

- Lehrpläne
- Stundentafeln

- Klassenunterricht
- Werkstatt bzw.
Labor

Abstimmung
Schulgesetze
(Länder)

Berufsbildungsgesetz
(Bund)

sind

Auszubildende
Lehrlinge
(Ausbildungsvertrag)

Jugendliche

sind

Berufsschüler
(Schulpflichtgesetz)

streben an

Facharbeiterprüfung

Abb. 2: Das Duale System (aus: Neubäumer, R. (1999), S. 30)

2.7 Fakten und Zahlen

Bevor im folgenden Teil auf die Vor- und Nachteile des Dualen Systems eingegangen wird, sollen zunächst noch einige Fakten und Zahlen über die
Berufswahl von AusbildungsanfängerInnen gegeben werden. Die zuvor erwähnten
643.000 Betriebe bilden gegenwärtig in rund 360 anerkannten Ausbildungsberufen aus, jedoch konzentrieren sich dabei mehr als 50 % aller Ausbildungsplätze männlicher und mehr als 70 % aller Ausbildungsplätze weiblicher Auszubildender auf nur 20

der

rund

360

Ausbildungsberufe

(vgl.

www.tatsachen-ueber-

deutschland.de/296.0.html). Wie aus einer Statistik des Bundesinstituts für
Berufsbildung (BiBB) hervorgeht, umfassten im Jahr 2004 nur 25 Berufe 60% der
Neuabschlüsse

von

Ausbildungsverträgen
9

bei

den

männlichen

Ausbildungsanfängern. Unter diesen 25 Berufen waren Kraftfahrzeugmechatroniker,
-mechaniker oder - elektroniker (21955 Personen), Industriemechaniker (14072 P.),
Kaufmann im Einzelhandel (13483 P.), Koch (13118 P.) und Anlagenmechaniker für
Sanitär-,

Heizungs-

Ausbildungsberufe.

und

Klimatechnik

Insgesamt

standen

(10526 also P.)

bei

den

die

fünf

beliebtesten

Ausbildungsanfängern

vorwiegend gewerbliche Berufe des Handwerks im Vordergrund. Jeder sechzehnte
Berufsanfänger erlernte Kraftfahrzeugmechatroniker, Kfz-Mechaniker oder KfzElektroniker. Außerdem begannen 3% der Jugendlichen eine Ausbildung zum
Anlagenmechaniker, mit Abstand gefolgt von Elektroniker und von Bau- und
Ausbauberufen, wie Tischler und Maler und Lackierer. Danach folgen dann die
Handelsberufe (Kaufmann im Einzel-, Groß- und Außenhandel, Industriekaufmann,
Bürokaufmann)

und

der

Beruf

Koch

www.bibb.de/dokumente/pdf/a22_ausweitstat_schaubilder_ab0312.pdf).

(vgl.
Bei

den

Ausbildungsanfängerinnen hingegen waren eher die kaufmännischen Berufe, aber auch freie Berufe sehr beliebt. So begannen 16905 aller Ausbildungsanfängerinnen des Jahres 2004 die Ausbildung zur Bürokauffrau und 16363 die Ausbildung zur
Kauffrau im Einzelhandel. Auf den Plätzen sechs bis neun der beliebtesten Berufe standen ebenfalls kaufmännische Berufe, wie Industriekauffrau, Fachverkäuferin im
Nahrungsmittelhandwerk, Verkäuferin und Kauffrau für Bürokommunikation. Unter den freien Berufen fanden die Frauen vor allem die Ausbildung zur Arzthelferin
(14939 Personen) und die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten
(12214 P.) besonders attraktiv. Die Ausbildung zur Friseurin stand in der
Beliebtheitsskala auf Platz drei. Bei den Frauen wurden 2004 rund 78% aller
Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen in nur 25 Berufen getätigt (vgl. www.bibb.de/dokumente/pdf/a22_ausweitstat_schaubilder_ab0313.pdf). 3. Vor- und Nachteile des Dualen Systems
3.1 Die Leistungsfähigkeit des Dualen Systems

Die Berufsausbildung in Deutschland ist als Duales System, in Form der am
Arbeitsplatz gebundenen betrieblichen Ausbildung sowie ergänzendem einheitlichen
Teilzeitunterricht in der Berufsschule international bekannt geworden (vgl. Kutscha
1982). Spätestens seit Ende der Neunziger Jahre ist dieses System allerdings heftiger Kritik ausgesetzt. Die Gewerkschaften, die Arbeitgeberverbände und die
10

Spitzenorganisationen der Wirtschaft kritisieren einzelne Strukturelemente oder das gesamte Duale System und mahnen ständig zu Reformen an (vgl. Lauterbach 1998,
Kutscha 1997). Es muss „höheren Anforderungen des Beschäftigungssystems mit einer tendenziell abnehmenden Zahl qualifizierter Bewerber gerecht werden“
(Kutscha, 1997, S. 679). Dabei gab und gibt es weiterhin eine Reihe von Indikatoren die nach wie vor für die Leistungsfähigkeit des Dualen Systems sprechen. Es kann also gesagt werden, dass sich das Duale System in einem „merkwürdigen
Schwebezustand“ (Greinert, 1993, S. 416) befindet. Die trotz allem weit verbreitete öffentliche und internationale Wertschätzung liegt aber nicht nur an Faktoren wie
Kostengünstigkeit und Praxisnähe (vgl. Greinert 1993). Vor allem der Übergang vom
Bildungs- in das Beschäftigungssystem hat sich bis heute relativ gut bewährt. Diese
Struktur war ausschlaggebend dafür, dass es für fast alle Absolventen der allgemeinbildenden Schulen üblich ist, nach dem Schulabschluss so schnell wie möglich eine Ausbildung im Dualen System oder ein Studium im Hochschulsystem zu beginnen. In der Vergangenheit gelang es darüber hinaus relativ gut sich an den veränderten Qualifikationsbedarf

auf

dem

Arbeitsmarkt

durch

neue

Ausbildungsberufe oder überarbeitete Ausbildungsordnungen anzupassen (ebd.).

Ein anderer positiver Indikator ist die Beruflichkeit der Abschlüsse. Zwar ist das Ansehen der Ausbildungsberufe im Vergleich mit Hochschulabschlüssen geringer (vgl. Kutscha 1997), trotzdem freuen sich viele Ausbildungsberufe allgemeiner Wertschätzung. Erwerb und Ausübung waren stets Garant für eine gesicherte Existenz. In anderen Ländern wie den USA ist eine Beruflichkeit beispielsweise weniger gegeben. Auszubildende werden dort ausschließlich fachspezifisch im Betrieb ausgebildet und haben sehr große Schwierigkeiten nach einer Entlassung oder einem Umzug in eine andere Stadt einen Job zu finden. Ein
Wechsel der Arbeitstätte ist dort oftmals mit einem beruflichen Neuanfang verbunden. Das Anlernen, oder englisch »Training on a job« muss von vorne beginnen. Anders in Deutschland. Hier kann ein Absolvent der Berufsschule regional und unternehmensspezifisch

unabhängig

arbeiten.

Die

Abschlüsse

sind

gleichermaßen anerkannt und zertifiziert, so dass sich ein Arbeitgeber in der Regel sicher sein kann, einen für diese Berufssparte gleich gut ausgebildeten Bewerber einzustellen. So ist es außerdem für die meisten Firmen von großem ökonomischen

11

Vorteil,

die

späteren

Mitarbeiter,

vor

allem

in

den

betrieblichen

Ausbildungsabschnitten selbst »heranzuziehen«.

Ein weiterer wichtiger Faktor für den bisherigen Erfolg des Dualen Systems ist die Trennung

der

Bildungsgänge

des

allgemeinen

und

des

beruflichen

Bildungssystems im Sekundarbereich. Dadurch entsteht keine Differenzierung von allgemeinen und beruflichen Bildungswegen im Pflichtschulbereich (vgl. Lauterbach
1998). Der Schüler kann demnach nach Abschluss der allgemeinbildenden Schulen selbst entscheiden ob er eine Ausbildung oder ein Studium beginnt, oder eine weiterführende Schule

besucht

um

später

die

Hochschulreife

oder

Fachhochschulreife zu erlangen. Bei Modellen in Ländern bei denen berufliche
Fächer

beziehungsweise

Zweige

im

allgemeinbildenden

Sekundarbereich

vorkommen, entsteht fast immer eine Selektion von Schülern, die den „Ansprüchen“
(Lauterbach, 1998, S. 5) der allgemeinbildenden Schulen nicht gerecht werden. Die
Folge davon ist ein negativeres Image der Berufsausbildung. Schüler die den allgemeinbildenden Teil nicht schaffen und dann gezwungen sind eine Ausbildung zu machen werden oft als weniger intelligent eingestuft.

Diese unbestrittenen Vorteile des Dualen Systems der Berufsausbildung sind allerdings keine Garantie für die Anpassungsfähigkeit an neue politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die Probleme der heutigen Zeit gehen auch am
Berufsbildungssystem nicht spurlos vorüber. Während es in der Vergangenheit für
Hochschulabsolventen leichter war, eine Anstellung zu finden, ist es heute auch für
Akademiker schwerer geworden. Die im Dualen System Ausgebildeten trifft es noch härter. Einen Ausbildungsplatz in einem Betrieb zu erhalten ist mittlerweile alles andere als gewöhnlich. Auch hier beherrschen Angebot und Nachfrage den Markt und so kommt es, das viele Ausbildungsplatzsuchende keinen Ausbildungsbetrieb finden, speziell jene, deren schulische Noten weniger befriedigend sind. Wurde eine
Ausbildung im Dualen System früher eher von Haupt- und Realschulabsolventen bevorzugt, sind es heute auch immer mehr Abiturienten die den Weg erst über eine subjektiv existenzsichernde Ausbildung gehen, bevor ein Hochschulstudium begonnen wird. Das bringt ein weiteres Konkurrenzverhalten zwischen Abiturienten und Realschulabsolventen auf den Plan. Trotzdem bedeutet ein Ausbildungsplatz heute nicht mehr auch eine gleichzeitige Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb
12

nach Abschluss der Lehre. Um überhaupt nach der Ausbildung Arbeit zu bekommen oder zu behalten, mussten die jungen Fachkräfte vielfach ihre Erwartungen im
Hinblick auf beruflichen Status, Beschäftigungssicherheit und Beschäftigungsort zurücknehmen (vgl. Koch / Reuling 1994). Für viele Unternehmen rentiert sich vielleicht noch eine Investition in einen Azubi, nicht mehr aber in einen weiteren selbst ausgebildeten Mitarbeiter. Das folgende Kapitel soll noch weitere negative
Aspekte des Dualen Systems der Berufsausbildung in Deutschland aufzeigen.

3.2 Hauptkritikpunkte am Dualen System

„Das Berufsbildungssystem kann nur dann seinen Beitrag zu einer wirtschaftlich und sozial hinreichenden Bewältigung des sozioökonomischen
Strukturwandels leisten, wenn es aufgrund einer hohen Anpassungsflexibilität in der
Lage ist, neue und vielfach nur begrenzt prognostizierbare Leistungsanforderungen zu bewältigen“ (Koch / Reuling, 1994, S. 101). Diese Fähigkeit des Dualen Systems sich an den veränderten Qualifikationsbedarf anzupassen, ist eine der Kernfragen und Hauptkritikpunkt bildungspolitischer Debatten (vgl. u.a. Koch / Reuling 1994).
Der Vorwurf an das duale System lautet: Es wird überproportional in solchen Berufen ausgebildet, für die auf dem Arbeitsmarkt kein Bedarf besteht; umgekehrt ist das duale System in zukunftsorientierten Branchen und Beschäftigungsfeldern nicht hinreichend repräsentiert

(vgl.

Geißler

1995a).

Die

Neuordnung

von

Ausbildungsberufen, insbesondere die Forschungs- und Entwicklungsphase, bis hin zum formellen Antrag dauert zum Teil viel zu lange (vgl. Koch / Reuling 1994). Das
Duale System ist demnach nicht flexibel genug am Arbeitsmarkt ausgerichtet. Kritiker fordern daher vermehrt ein System das nicht mehr breit sondern schmal ausbildet und sich auf das konzentriert was gerade als praktisch verwertbar angesehen wird
(vgl. Lauterbach 1998). Berufliche Bildung muss, so die einhellige Meinung, auf den wirtschaftlichen Strukturwandel reagieren. An diesem Punkt bemängeln viele Kritiker des Dualen Systems vor allem den Berufsschulunterricht (vgl. Kutscha 1982). Dieser sei „zu

umfangreich

und

differenziere

sich

nicht

genug

nach

den

Ausbildungsberufen“ (Lauterbach, 1998, S. 6). Ferner wird von zu wenig Praxisbezug in der Berufsschule gesprochen und die Qualifikationsprofile der Ausbildungsberufe werden als zu breit beurteilt (vgl. Lauterbach 1998). Andererseits wird auch eine
13

Qualitätsverbesserung der berufsschulischen Bildung durch einen zeitlich größeren
Rahmen gefordert (vgl. Koch / Reuling 1994). Der Berufsschulunterricht soll alles andere als eine „Ergänzungsfunktion“ (Koch / Reuling, 1994, S. 135) innehaben. Es kann ergo festgehalten werden, dass Kritiker einen qualitativ hochwertigen
Berufsschulunterricht fordern. Wie aber soll dies erreicht werden, wenn auf der anderen Seite viele Ausbildungsbetriebe die Berufsschule als notwendiges, für den
Selbstzweck überflüssiges Übel ansehen? Dieses strukturierende Prinzip nennen
Koch / Reuling (1994) „Dualität der Träger“ (S. 140). In diesem Punkt gibt es keine klaren Aussagen, was für eine Beibehaltung des Systems der Berufsschule spricht.
Eine Qualitätsverbesserung ist eben auch immer mit zusätzlichen Kosten verbunden, daher ist wohl auch eine Neuordnung der finanziellen Umverteilung wohl vakant.
Grundsätzlich wird die Frage gestellt, ob eine neue Finanzierungsregelung überhaupt die langfristigen strukturellen Probleme im Ausbildungssystem lösen kann (vgl.
Kutscha 1982).

Es

gibt

aber

noch

andere

Gegenstimmen

bezüglich

der

Dualen

Berufsausbildung in Deutschland: So „ist der Übergang in das Beschäftigungssystem häufig labil, schlechte Jobs wechseln mit kurzfristigen Arbeitsverhältnissen,
Unterbeschäftigung wird zunehmend zum Normalfall“ (Euler, 1998, S. 3). Auch wenn
Ausbildung nicht überflüssig geworden ist, so ist es doch fraglich, ob die neuen
Aufgaben der Berufsbildung in den Strukturen des dualen Systems gut aufgehoben sind (vgl.

Euler

1998).

Mehr

Transferfähige

Schlüsselqualifikationen

wie

Organisation, Führung und Kommunikation, beziehungsweise Teamfähigkeit und
Konfliktmanagement und Fremdsprachen werden benötigt. Die Grundsatzkritik basiert auf der Annahme, „dass einschneidende Umbrüche im Beschäftigungssystem neue Bedingungen für die Berufsausbildung schaffen und dadurch das für das duale
System konstitutive Berufsprinzip fragwürdig werde“ (Euler, 1998, S. 3). So weist das
Duale System in den Handwerks- und Produktionsberufen nach wie vor überdurchschnittliche Ausbildungsquoten auf, während es im Beschäftigungssystem einen Trend zu Dienstleistungsberufen gibt (vgl. Koch / Reuling 1994). Aus den
Entwicklungen im Beschäftigungssystem werden grundsätzliche Konsequenzen für die Berufsbildung gezogen. So wird gefolgert, „dass die Berufsbildung eine
Berufstätigkeit nicht mehr als einzige Form der Beschäftigungsbiographie verstehen könne und Arbeitslosigkeit sowie Unterbeschäftigung nicht als individuelles Risiko
14

oder sozialpädagogischen Sonderfall abgetan werden können“ (Euler, 1998, S. 3).
Aufgrund der derzeitigen angespannten wirtschaftlichen Lage kommen auf wenige
Ausbildungsstellen viele Bewerber, das hat zur Folge das viele Unternehmen bevorzugt Abiturienten einstellen. Haupt- und Realschulabsolventen haben dann meist schlechtere Karten. Der ehemalige Bildungsminister Jürgen Rüttgers hält das nicht als den Sinn der Sache. Seiner Meinung nach sollen „die Abiturienten gefälligst die teuren

Ausbildungsplätze

im

Dualen

System

den

Haupt-

und

Realschulabsolventen überlassen“ (Rütgers).

Auf der anderen Seite entstehen neue Organisationsformen in den
Unternehmen, die das Duale System in Frage stellen. Die klassische Arbeitsteilung gibt es nicht mehr. Einfach angelernte Arbeiten fallen weg oder werden von
Maschinen übernommen. Das führt zum Wegfall von Hierarchien sowie mehr
Kooperation

und

Gruppenarbeit.

Routinehaft

ausgeführte

Produktions-

und

Verwaltungstätigkeiten werden immer mehr automatisiert. Was folgt ist der sukzessive Abbau von Arbeitsplätzen, die bisher von Absolventen des Dualen
Systems besetzt waren. Der im Dualen System ausgebildete steht demnach in
Konkurrenz

zu

den

im

Hochschulwesen

ausgebildeten

Betriebswirten

und

Ingenieuren. Dabei hat er oft schlechtere Karten (vgl. Lauterbach 1998). Der
Vorgang einer stetigen Substitution der im Dualen System ausgebildeten durch
Absolventen des Hochschulsystems auf dem Arbeitsmarkt ist klar ersichtlich. So schreibt beruflichen

Lauterbach kritisierend: „Aber was nützt die Qualitätssicherung der
Bildung,

wenn

die

Absolventen

beim

Übergang

in

ein

Beschäftigungsverhältnis einfache Tätigkeiten übernehmen müssen, die das gerade erworbene Qualifikationsbündel nur beschränkt nutzen“ (Lauterbach 1998, S. 10).
Diese Situation ist für ihn ein „[…] Ergebnis des Verdrängungswettbewerbs zwischen den Absolventen des Dualen Systems und Hochschulabsolventen“ (S. 10). Diese für das System existenzbedrohende Situation gefährden die Qualitätsmerkmale wie
Facharbeit

und

Beruflichkeit.

Hinzu

kommt

eine

stetig

wachsende

Ausbildungsmüdigkeit der Unternehmen. Der Ausbildungsstellenmarkt zeichnet sich durch ein Überangebot an Bewerbern aus. „Das liegt auch daran dass das betriebswirtschaftliche Kalkül in den Unternehmen, die von universitär ausgebildetem
Personal geführt werden, denen das Duale System fremd ist, dazu führt
Ausbildungsplätze abzubauen“ (Lauterbach, 1998, S. 10). Das ist aber nicht die
15

Hauptursache. 1996 waren von 55000 angebotenen Ausbildungsstellen in der Metallund Elektroindustrie 7600 unbesetzt (vgl. Lauterbach 1998). Das lag daran, dass es sich herumgesprochen hatte, dass eine Übernahme nach der Ausbildung nur mit
Problemen möglich ist. Bei bevorzugten Büro- und Datenverarbeitungsberufe fehlen die Stellen, was für eine mangelnde Anpassungsfähigkeit des Dualen Systems spricht, aber auch dafür, dass Berufe die ein höheres Ansehen genießen mehr gefragt sind (vgl. Euler 1998). Die Folge davon ist, dass Schulabgänger unter den
Bedingungen eines „Nachfrageüberhanges“ (Koch / Reuling, 1994, S. 114), gezwungen sind Anpassungsleistungen bei der Berufs- und Betriebswahl und damit einen Beitrag zum Marktausgleich erbringen müssen (vgl. Koch / Reuling 1994).
Reformvorschläge die von Politikern und Verbandsvertretern gefordert werden, stellen meist nur kurzfristige Problemlösungen dar oder sind Versuche der Verbände eigene Interessen durchzusetzen (vgl. Lauterbach 1998). Geißler (1995b) spricht von einer globalen

Entstrukturierung,

von

einem

„weniger

ordentlichen

Berufsbildungssystem“ (S. 20), deutet Präferenzen an für eine grundständige
Modularisierung bei „hoher Trägerflexibilität“ (S. 20), „Lernortpluralisierung ohne
Berufsschulpflicht, Abschaffung von summativen Prüfungen“ (S. 20) sowie einer flexiblen Abstimmung von Lernortanteilen. Erhalten möchte er die Dualität von
Arbeiten und Lernen in der Berufsbildung. Dualität im Sinne von gleichzeitig, nicht etwa gleichwertig (vgl. Kutscha 1982). Zentral sei jedoch die Notwendigkeit einer neuen Funktionsbestimmung der Lernorte, insbesondere der Integration der
Berufsschule ins duale System. Die kritische Position von Geißler ist wiederholt selbst zum Gegenstand von Kritik geworden (vgl. Euler 1998). Ein zentraler Einwand konzentriert sich auf den Vorwurf, bei den Aussagen handelt es sich um eine undifferenzierte Entwicklungen

Verknüpfung im selektiv

verwendeter

Beschäftigungssystem,

d.

h.

Annahmen es würden

über

die

kausale

Erklärungszusammenhänge zwischen Arbeitsmarkt und Berufsbildung suggeriert, deren theoretische und empirische Prüfung noch ausstehe (ebd.). Insofern wäre zu erörtern, (a) inwieweit die verwendeten Annahmen über die Arbeitsmarktentwicklung empirisch haltbar sind; (b) inwieweit die angenommenen Konsequenzen aus der
Ökonomie für die Berufs(aus)bildung als entscheidend zu sehen sind (vgl. Geißler
1995a, Euler 1998).

16

3.3 Reformvorschläge

Wie wir in den vorherigen Kapiteln erkannt haben, ist eine Bildungsreform der
Dualen Berufsausbildung in Deutschland unumgänglich, ganz gleich ob dieses
System abgeschafft oder verändert wird. Die geforderten Reformvorschläge können daher in vier Fragestellungen zusammengefasst werden:

-

Wie lässt sich die Attraktivität des Dualen Systems gegenüber dem
Konkurrenzsystem beruflicher Bildung, dem Hochschulwesen, erhalten oder sogar steigern?

-

Kann die Berufsausbildung im Dualen System an die postindustriellen
Wirtschaftsstrukturen und deren Qualifikationsbedarf angepasst werden?

-

Können bewährte Übergangsmechanismen vom Bildungssystem in die berufliche Bildung und das Beschäftigungssystem bewahrt werden?

-

Soll die Trennung oder die Integration des allgemeinen und beruflichen
Bildungssystems auch im Kontext mit den Harmonisierungsbemühungen der
EU und den weltweiten Entwicklungen verfolgt werden?

Eine Möglichkeit eines Reformansatzes wäre die Doppelqualifizierung mit allgemeinbildenden Abschlüssen (vgl. Lauterbach 1998). Das bedeutet, dass motivierte und begabte Auszubildende mit Realschulabschluss die Chance erhalten sollen, parallel zur Berufsausbildung die Fachhochschulreife zu erlangen. Auch den
Teilerwerb von aufbauenden beruflichen Qualifikationen wie Meister, Techniker oder
Fachwirt für engagierte Auszubildende während der Ausbildung wäre eine
Maßnahme zur Reform. Diese Maßnahme würde die Attraktivität des Dualen
Systems im Vergleich mit einem Hochschulstudium immens steigern. Die Lernenden sollen darüber

hinaus

„zunehmend

auf

den

Zusammenhang

zwischen

Bildungsabschluss und Berufsaussichten sensibilisiert werden“ (Beck, 1976, S. 497), was zur Folge hätte, dass im Falle der Doppelqualifizierung die Zahl der Bewerber auch auf unattraktivere Berufe steigen würde. Nebenbei soll die Einführung eines
»Creditsystems« Leistungen erfassbarer gestalten. Die Zahl der anerkannten
17

Ausbildungsberufe ist in den letzten Jahrzehnten beinahe unüberschaubar geworden. Derzeit bestehen ca. 370 anerkannte Ausbildungsberufe mit einer Reihe von Splitterberufen. Eine Reduzierung wäre nicht nur ein Schritt in eine qualitativere
Verbesserung der Ausbildung, sondern auch in eine für den Bewerber erheblich strukturierte Übersicht und Entscheidungshilfe. Für die Mobilität der Arbeitnehmer und für die Flexibilität am Arbeitsplatz wäre es sinnvoller, die Ausbildungsberufe neu zu gestalten, d. h. noch breiter anzulegen und zu überlegen, ob die momentane
Orientierung an Berufsfeldern aufrechterhalten werden kann. „In einer Reihe von
Fällen wäre es nützlich, die Inhalte benachbarter Berufsfelder als interdisziplinäres, zwischenberufliches Wissen

mit

aufzunehmen,

z.B.

kaufmännisches

und

elektrotechnisches Wissen für Metallberufe“ (Lauterbach, 1998, S. 13). Auch die stärkere problemorientierte Auseinandersetzung mit den Ausbildungsinhalten trägt zur Förderung von Schlüsselqualifikationen bei.

Bisher zeichnete sich das Duale System dadurch aus, dass es sich an den
Ausbildungsbedarf adaptierte (vgl. Geißler 1991). Momentan scheint sich eine
Änderung anzubahnen, denn für den postindustriellen Bereich werden noch zu wenige Ausbildungsberufe angeboten. Auch die sich in der Neuordnung befindenden
Berufe sind mehrheitlich an traditionell vorhandenen Berufen oder an neuen
Produktionsberufen

ausgerichtet

Datenverarbeitungskaufmann

(ebd.

scheren

u.a.). aus. Nur

Der

wenige

Berufe

expandierende

wie

der

Bereich

der

Dienstleistungen in der Datenverarbeitung wird bisher fast ausschließlich von den industriellen Elektroberufen oder Umschülern aus anderen Branchen bedient. Bei neuen Berufen wie zum Beispiel Film- und Video-Editor, ist bei den Betrieben, die ausbilden könnten, z.B. Rundfunk- und Fernsehanstalten, oft wenig Information über die Ausbildung und deshalb auch kaum Bereitschaft zur Ausbildung vorhanden (vgl.
Koch / Reuling 1994). Hier besteht erhöhter Nachholbedarf in zweifacher Hinsicht.
Neben der Einführung von neuen Berufen und Berufssparten müssen die
Arbeitgeber als potentielle Ausbildungsbetriebe besser informiert werden. Eine
Lernorttrennung ist inhaltlich durch Zuweisung von curricularen Schwerpunkten, die sich nicht an der Theorie-Praxis-Ideologie orientieren, aufzuheben (vgl. auch Geißler
1995a). Ein berufliches Gesamtcurriculum, das die Ausbildungsrahmenpläne und die
Rahmenlehrpläne integriert, ist zu entwickeln. Die derzeitige Kompetenzzersplittung zwischen Bund

und

Länder

nach
18

dem

Föderalismuskonzept,

ist

im

bildungspolitischen Bereich nicht zeitgemäß (vgl. Lauterbach 1998), allerdings auch schwer abzuschaffen. In der letzten Reform von 2005 wurden die übertragenen
Länderkompetenzen bezüglich des Berufsschulwesens erneut bestätigt und somit einer Dezentralisierung vorgebeugt (vgl. Kapitel 3.4).

3.4 Reformansätze am Beispiel des Berufsbildungsreformgesetz 2005

Es lässt sich sagen, dass mögliche Reformen der Berufsbildung in
Deutschland, in erster Linie ein Für und Wider von, Arbeitnehmer und Arbeitgeber darstellen. Die Arbeitnehmer haben die Absicht flexibel und mobil zu bleiben und mit einem Abschluss die Möglichkeit zu bekommen überall zu arbeiten. Arbeitgeber finanzieren Auszubildende meist mit dem Hintergedanken sie betrieblich zu binden.
Daher auch das Angebot betrieblicher Weiterbildung. Diese Zertifikate sind meist nur in einem bestimmten Betrieb gültig.

Das

im

April

2005

verabschiedete

Berufsbildungsreformgesetz

hatte

vornehmlich das Ziel der Sicherung und Verbesserung der Ausbildungschancen der
Jugend sowie eine hohe Qualität der beruflichen Ausbildung für alle jungen
Menschen – unabhängig ihrer sozialen oder regionalen Herkunft. Der längst erwartete Umschwung, oder auch eine tiefgründig suggerierte Grundauferneuerung des gesamten

Dualen

Systems

der

Berufsausbildung

und

des

Berufsbildungsgesetzes blieb allerdings aus. Es konnte der Eindruck entstehen, dass die durch die Reform entstandenen Neuerungen wegweisend für den ökonomischen und sozialen Aufschwung im Bildungsbereich stehen. Diese Annahme ist wohl eher ein Trugschluss. Die wichtigste Änderung bzw. in diesem Fall Beibehaltung ist die
Sicherung der Bundeskompetenz für die außerschulische berufliche Bildung (vgl.
BIBB 2005). Das bedeutet, dass für die betriebliche Ausbildung im Dualen System weiterhin der Staat verantwortlich bleibt. Im Grunde ist das eine gute Sache. Was übersehen wird ist aber weiterhin die Länderkompetenz in Sachen Berufsschule.
Damit ist die Ausbildung im Dualen System weiterhin zweigeteilt und die geforderte
Dezentralisierung bleibt ein Wunschtraum. Eine entscheidende Neuerung ist die
Internationalisierung der Berufsausbildung, was in Zeiten von Globalisierung ein wichtiger Faktor ist. Auszubildende haben nun auch die Möglichkeit, einen Teil ihrer
Ausbildung im Ausland zu verbringen (ebd.). Große Unternehmen sehen darin
19

sicherlich einen erheblichen Vorteil in der noch erfahrungsreicheren Ausbildung ihrer späteren Mitarbeiter. Für kleinere Betriebe rechnet sich diese Idee schon allein finanziell nicht. Die Kosten würden hier weit über dem Nutzen liegen. Weitere
Innovationen sind u.a. die Neufassung der Ermächtigungsnorm zum Erlass von
Ausbildungsordnungen, die nunmehr klar zwischen den Mindestinhalten, die eine
Ausbildungsordnung aufweisen muss, unterscheidet (ebd.) und die Modifizierung der
Anrechnung beruflicher Vorbildung auf die Ausbildungszeit (ebd.). Ob diese Reform die gegenwärtig angespannte bildungspolitische Lage entschärfen kann bleibt allerdings überaus fraglich.

20

4. Typisierte Berufsbildungssysteme
Die Berufsbildungssysteme aller Länder zeichnen sich durch sehr vielseitige und differenzierte Ausbildungswege aus. Sie unterscheiden sich besonders im
Bereich der Berufsausbildung voneinander. Sowohl die öffentliche Förderung wie auch die institutionellen und organisatorischen Strukturen der Bildungssysteme sind zwischen den

Ländern

sehr

verschieden.

Dies

resultiert

vor

allem

aus

unterschiedlichen Traditionen des Qualifikationserwerbs und den Anforderungen des
Arbeitsmarktes im Bildungssystem.
Im Folgenden wird dargelegt, wie man die Länder anhand des Schwerpunkts der Berufsbildung auf die folgenden Cluster aufteilen kann:


Dominanz ( vollzeit- ) schulischer Berufsausbildung,



Dominanz dualer Berufsausbildung,



Dominanz

betrieblicher

Ausbildung

in

Unternehmen

oder

Berufsbildungseinrichtungen. (vgl. Werner, 2003)

4.1 Dominanz (vollzeit -)schulischer Berufsausbildung

Die meisten europäischen Länder bilden ihren Nachwuchs nach wie vor in
Vollzeitschulen aus. Fachschulen oder Berufsfachschulen bieten Jugendlichen eine
Berufsvorbereitung
praktisches

Wissen

oder

eine

und

Berufsausbildung.

Können

als

auch

Hier

wird

Fachtheorie

sowohl vermittelt. reichlich
In

die

Ausbildungszeit ist oft ein Praktika integriert. Zu denjenigen Ländern, die den
Schwerpunkt bei der schulischen Berufsausbildung aufweisen, gehören solche
Länder wie: Belgien, Schweden, Finnland, die Niederlanden, Frankreich, Spanien und Portugal. Die Länder haben ein traditionell stark ausgebautes berufliches
Schulwesen. (vgl. Werner, 2003)
Hier sind einige Beispiele (vollzeit-)schulischer Berufsausbildung.
In Finnland haben die Jugendlichen die Wahl zwischen betrieblicher Ausbildung und einer schulischen Vollzeitausbildung ( 2-3 Jahre). Bisher nur ca. 5% der
Jugendlichen werden in der dualen Form ausgebildet. Charakteristisch für das finnische Berufsausbildung

Abschnitte

Werkspraktikum.

21

in

eigenen

Werkstätten

sowie

ein

Das Bildungssystem in Belgien wird durch die drei offiziellen Landessprachen
– Deutsch, Französisch und Niederländisch geleitet. In Belgien gibt es verschiedene
Formen der beruflichen Ausbildung. Die Jugendlichen befinden sich sowohl in dualer
Berufsausbildung

als

auch

in

vollzeitschulischer

Ausbildung.

So

sieht

Berufsausbildung in der Wallonie aus: Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren, die eine Ausbildung in handwerklichtechnischen Berufen und dem Handel machen, werden hauptsächlich in dualer Form ausgebildet. Aber die Ausbildungen im kaufmännischen Bereich finden meistens an Berufsschulen im Vollzeitunterricht statt.
Die Jugendlichen in der Flämischen Gemeinschaft machen die Berufsausbildung in den berufsbildenden Sekundarschulen durch praxisorientierten Unterricht. Neben der
Grundausbildung werden sie vor allem für einen Beruf ausgebildet. Der technische
Sekundarunterricht (TSO) bietet eine weitere Möglichkeit zur Berufsausbildung. Er wird durch eine praktische Ausbildung ergänzt. Die Absolventen haben die
Möglichkeit, nach der Ausbildung entweder ins Berufsleben einzusteigen, oder ein
Hochstudium zu beginnen. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft können
Jugendliche schon ab dem 15. Lebensjahr eine berufliche Ausbildung beginnen. Die
Berufsausbildung wird hier in dualer Form, ähnlich dem deutschen System, angeboten. Das eröffnet dem Auszubildendem die Möglichkeit, praxisnah einen
Beruf zu erlernen. (vgl. http://europa.eu.int/youth/studying/index_be_de.html)
In Italien findet die berufliche Bildung vorwiegend in Vollzeitsekundarschulen mit Ausnahme der betrieblichen Ausbildung statt. Es gibt in Italien ein differenziertes duales System der Berufsausbildung ähnlich wie in Deutschland nur in sehr kleinem
Umfang.
Die Berufsausbildung in Frankreich wird hauptsächlich in vollzeitschulischen
Unterrichtsmaßnahmen durchgeführt. Hier hat die duale Ausbildung den niedrigeren
Stellenwert zur schulischen Vollzeitausbildung. Außerdem wird für Jugendliche ein bestimmtes berufliches Bildungsangebot in zwei Formen bereitgestellt: Erstens, in
Form der beruflichen Erstausbildung, einer schulischen Vollzeitausbildung, die in zwei Bildungszweigen (dem beruflichen und dem technischfachlichen Schulwesen) vermittelt wird. Zweitens, das Bildungsangebot in Form der Lehrlingsausbildung
(apprentissage), einer Ausbildung auf der Grundlage eines Arbeitsvertrages. Die
Ausbildung erfolgt hier zum Einen von dem betreffenden Unternehmen und zum
Anderen von einem Lehlingsausbildungszentrum (centre de formation d´aprentis,
CFA). (vgl. http://bildungssysteme-international.dipf.de)
22

4.2 Dominanz dualer Berufsausbildung

Obwohl das System der dualen Berufsausbildung sich als zuverlässig erwiesen hat, ist es nur in sehr wenigen Ländern anzutreffen. Die duale Ausbildung ist gekennzeichnet durch die parallele Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Der praktische Teil der Ausbildung wird den Auszubildenden in den Betrieben vermittelt.
Den theoretischen Teil übernimmt die Berufsschule. Deutschland, Dänemark,
Österreich und die Schweiz werden dem Cluster „Duale Berufsausbildung“ zugeordnet. (vgl. Raible, A., Reibold, D.)

Bei der Betrachtung der Ausbildungsgestaltung in jedem dieser Länder kann man Unterschiede feststellen. In den vier betrachteten Ländern gibt es verschiedene
Konzepte und Programme, die leistungsstarke und leistungsschwache Jugendliche differenziert unterstützen. Die Qualifizierung von leistungsschwachen Jugendlichen ist eine sozialpolitische Notwendigkeit, denn ohne Qualifikation werden die Chancen auf dem Arbeitsmarkt schlecht stehen. Aufgrund dieser Fördermaßnahmen ist es möglich alle

Leistungspotenziale

auszuschöpfen,

um

einen

drohenden

Fachkräftemangel vorzubeugen. (vgl. Werner, 2003)
In Dänemark zum Beispiel hat die Unterstützung lernschwacher Jugendlicher eine besondere Bedeutung, da die Zahl der frühzeitigen Schulabgänger sehr hoch ist. Hier

wird

für

jeden

lernschwachen

Jugendlichen

einen

individuellen

Ausbildungsplan erstellt. Außerdem gibt es auch „Produktionsschulen“, deren Ziel ist,
Ausbildungsmotivation der Jugendlichen zu fördern. Die dänische Regierung verabschiedete im Dezember 1995 aufgrund der hohen Zahl an Jugendlichen ohne
Berufsausbildung dazu das Gesetzespaket „Schneller in Arbeit und Bildung“. Laut diesen Paketes sind die Jugendlichen verpflichtet ein Bildungsangebot anzunehmen.
Falls sie an keinem UJF Programm (Bildung und berufsqualifizierte Kurse) der
Berufsschulen oder Erwachsenenbildungszentren teilnehmen, bekommen sie keine
Unterstützung mehr. Aber die Gemeinden sind verpflichtet, eine entsprechende
Alternative anzubieten.
In Österreich gibt es für lern- und leistungsschwache Jugendliche eine ganz andere Ausbildungsform – die „Vorlehre“ mit einer erweiterten Probezeit von sechs
Monaten. Die Jugendlichen sollen bei dieser Ausbildungsform das Programm dse ersten Lehrjahres getreckt auf zwei Jahre, maximal drei, erlernen und noch
23

bestimmte

Förderkriterien

leistungsschwachen

erfüllen.

Jugendlichen

Die einen Vorlehre

ermöglichst

Einstieg

ins

lern-

Arbeitsleben.

und
Nach

erfolgreicher Vorlehre bekommen die Jugendlichen eine Bestätigung ihres
Ausbildungsbetriebes und ein Berufszeugnis. Beides zusammen berechtigt sie zum
Eintritt ins zweite Lehrjahr des jeweiligen Ausbildungsberufes. Falls sich eine weitere
Ausbildung nicht direkt anschließt, bekommen die Absolventen zumindest eine anerkannte Teilqualifikation

als

„qualifizierter

Helfer“.

Außerdem

werden

lernschwache Jugendliche in Betrieben, Lehrwerkstätten und Bildungseinrichtungen überbetrieblich ausgebildet, wenn entsprechende Lehrstellenangebote fehlen. Im
Jahr 2001 wurden auch nach dänischem Vorbild erstmals Produktionsschulen für arbeitslose Jugendliche gegründet.
In der Schweiz ist die Berufslehre die häufigste Form der Ausbildung nach der obligatorischen Schule. Sie hat einen sehr guten Ruf. Es gibt hier auch Konzepte für die Unterstützung

Berufsbildung

lernschwächerer

(BBG)

wurde

seit

Jugendliche.
Anfang

der

Im
70-er

Bundesgesetz
Jahre

für

die

„Anlehre“

als

Ausbildungsweg für leistungsschwächere Jugendliche verabschiedet. Sie dauert zwei
Jahre

und

stellt

ein

individuelles

Ausbildungsprogramm

dar.

Der

Berufsschulunterricht wird in separaten Klassen durchgeführt und der Abschluss der
Anlehre wird amtlich bestätigt. Dieses Modell erfüllt drei wichtige Kriterien: Die
Ausbildung ist vereinfacht, individualisiert und zertifiziert.
Seit 1. Januar 2004 wurde diese BBT – Anlehre durch einen ne. Raible, A.,
Reibold, D uen Typ der Kurzausbildung ersetzt, das sogenannte Grundausbildung mit eidgenössischem Berufsattest. (vgl. Werner, 2003; Raible, A., Reibold, 4/90)
Die Qualifizierung von Jugendlichen mit schulischen Defiziten und sozialen
Problemen hat auch in Deutschland besondere Bedeutung. Es gibt eine Menge von
Bildungsangeboten für die Jugendlichen ohne berufliche Qualifikation. Das sind
Maßnahmen

der

Arbeitsverwaltung

und

auch

Programme

betrieblicher

Nachqualifizierungen. Die Schulabgänger mit schlechteren Startchancen werden in
Deutschland derzeit während ihrer Ausbildungszeit unterstützt. Es gibt hier zahlreiche Integrationsmaßnahmen

der

arbeitsverwaltung

sowie

das

Berufsvorbereitung- und das Berufsgrundbildungsjahr. Sie dienen der Vorbereitung des späteren Eintritts in eine Lehre, da viele Schulabgänger noch nicht die notwendige Ausbildungsreife geschaffen.

24

Es gibt in allen Ländern mit dualer Berufsausbildung auch Bildungsangebote und Perspektiven für die Unterstützung leistungsstarker Jugendlicher. Aber sie sind unterschiedlich ausgestaltet und in die nationalen Bildungssysteme eingesetzt. In
Dänemark, zum Beispiel, gibt es derartige Programme in der Lehrlingsausbildung in
Form von Walbausteinen. Sie machen den Zugang zu höheren, auch universitären
Bildungsgängen möglich.
In Österreich können leistungsstarke Jugendliche in der Berufsausbildung das
Abitur erwerben. Die Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) führen so in fünf
Jahren zum Berufsabschluß und zum Abitur. Es gibt auch Fachhochschulen als
Studienalternative zu den Universitäten. Seit 1997 können Lehrabsolventen eine
Berufsreifeprüfung ablegen, die ihnen auch den Fachhochschulzugang ermöglicht.
Leistungsstarke Lehrlinge können in der Schweiz die Berufsmaturität
(Hochschulreife) an der Berufsmittelschule erwerben und anschließend an einer der
Fachhochschulen studieren.
In Deutschland werden leistungstarken Jugendlichen attraktive Perspektiven mit Zusatzqualifikationen angeboten. (vgl. Werner, 2003)

4.3 Dominanz betrieblicher Ausbildung

Die letzte Ländergruppe stellt die Länder, die den Schwerpunkt bei der
Berufsausbildung in Unternehmen oder Berufsbildungseinrichtungen aufweisen, dar.
Dazu zählen Irland, Japan, die USA, Australien und Großbritannien. (vgl.Werner,
2003)
Im Folgenden wird betriebliche Ausbildung am Beispiel der USA und Japan veranschaulicht. Die Berufsausbildung in den USA ist sehr weniger formalisiert als in
Deutschland und nicht durch ein System von Prüfungen und anderen formalen
Anforderungen

angeordnet.

Berufsausbildung

beginnt

in

den

USA

oft

im

Sekundarbereich der zwölfjährigen High School. Fast alle staatlichen High Schools bieten berufsbildende Kurse an. Ausbildung während der Hinh School gilt als
Grundausbildung.

Community

Colleges

sind

öffentliche

(kommunale)

Bildungseinrichtungen, in denen der Hauptteil von Berufsbildung in den USA stattfindet. Community

Colleges

sind

Colleges,

die

höchstens

zweijährige,

typischerweise berufsbildende Programme anbieten. Vom Konzept her sind
25

Community Colleges mit Berufsschulen, Berufsfachschulen oder Volkshochschulen vergleichbar. Dabei werden die Jugendlichen auf einen Berufseinstieg vorbereitet.
Ebenfalls können sie ihre Ausbildung auf einem vierjährigen College fortsetzen. In der Regel bilden Betriebe in den USA nicht aus, aber sie bieten Praktikumplätze als
Ergänzung zu einer ausbildung auf dem Community College an. Nach Verlassen der
High School bzw. des Colleges folgt am Arbeitsplatz meist ein „on - the - job training“
(Lernen durch tun). On – the – job Training (OJT) ist die Form der Berufsausbildung, die am Arbeitsplatz direkt geschieht und in den natürlichen Produktionsprozess eingebunden ist. Immer mehr private Unternehmen treten in den USA mit
Zertifizierungsangeboten

auf

den

Bildungsmarkt,

insbesondere

im

Ausbildungsbereich. Diese Zertifizierungen werden dann von den Betrieben als
Zusatzqualifikation anerkannt, z. T. sogar gefordert. (vgl. www.britannien.de )
Wenn die berufliche Ausbildung vornehmlich in Berufsbildungseinrichtungen stattfindet, wie z. B. in den USA, Großbritannien, Irland und Kanada, sind diese eng mit dem Arbeitsmarkt verbunden.
Das japanische Ausbildungs- und Beschäftigungssystem zeichnet sich durch hohe Allgemeinbildung der gesamten Schulpopulation als auch vorberufliche bzw. berufliche, teilweise auch hochspezialisierte Bildung und ausbildung eines großen
Teil der Jugendlichen. Ebenfalls sind die außer- und innerbetrieblecher Erst- und
Weiterqualifizierungsformen zu erwähnen, die nicht zuletzt auf einem entwickelten
OJT – System basieren. Als typisches Charakteristikum japanischer berufs- bzw. tätigkeitsspezifischer Qualifikationsaneignung lässt sich das on – the – job Training ansehen. Die berufliche Qualifizierung findet allerdings in Unternehmen statt.
Innerhalb des japanischen Bildungssystems ist die Bedeutung einer staatlich organisierten und

kontrollierten

Berufsbildung

gering.

Berufliche

Aus-

und

Weiterbildung ist hier traditionell Aufgabe der Betriebe, nicht des Staates.
(vgl. http://www.gc21.de/ibt/opengc21/ibt/public/IFKA/bbs/japan.html)

Beim internationalen Vergleich von Berufsbildungssystemen fehlt es an einem allgemein anerkannten Modell der beruflichen Bildung. Es existiert kein ideales
Bildungssystem. Ein gründlicher Vergleich verschiedener Typen zeigt,, dass jedes
Berufsbildungssystem seine Vor- und Nachteile hat. Hier sind die wichtidsten
Vergleichsindikatoren nach Länderclustern.

26



Bildungsniveau: Das hohe allgemeine Bildungsniveau sowohl der Bevölkerung als auch der Erwerbstätigen weisen die Länder mit dualer Berufsausbildung auf.
In

Ländern

mit

besonders

schulischer

Ausbildung

ist

ein

geringeres

Bildungsniveau festzustellen.


Ausbildungssituation

und

Arbeitslosigkeit

bei

Jugendlichen:

Mit

dualer

Berufsausbildung ist eine ausgeprägte Integration junger Menschen in Ausbildung und Beschäftigung möglich. Dazu gehören die niedrigste absolute und relative
Jugendarbeitslosigkeit, die geringste Jugendarbeitslosigkeitsdauer und der niedrigste Anteil an frühzeitigen Schulabgängern, die an keiner aus- und
Weiterbildung teilnehmen. Was den anderen Ländergruppen betrifft, so weisen sie hier die niedrigste Werte auf. Und im Bereich der Jugendausbildungsquote belegen die Länder mit dualer Ausbildung den mittleren Rang und zeigen dabei die hohe Lese- und Rechenkompetenz junger Menschen. Aber die Länder aus dem Unternehmenscluster schneiden am schlechtesten ab.


Erwerbstätigkeit: Gleichzeitig weisen die Länder des dualen Clusters sowohl bei der gesamten erwerbsfähigen Bevölkerung als auch bei den Jüngeren die höchste Erwerbsquote auf. Länder aus dem Unternehmenscluster belegen hier zumeist den Platz im Mittelfeld, während Länder, deren Schwerpunkt auf der schulischen Berufsausbildung liegt, bei diesen Indikatoren die hinteren Ränge besetzen. •

Weiterbildung: Länder aus dem schulischen Ländercluster zeigen die höchste
Weiterbildungsbeteiligung der Bevölkerung. Und dazu gelingt es diesen Ländern,
Frauen

besser

zu

höheren

Bildungsabschlüssen

zu

führen.

Die

Weiterbildungsanteil der Unternehmen liegt im dualen Ländercluster am höchsten. (vgl. Werner, 2003)

5. Fazit und Zusammenfassung

Es wäre fatal an diesem Punkt eine klare Stellung zu beziehen, ob ein Duales
System in Deutschland eher gut oder schlecht ist. Diese Art der bildungspolitischen und wirtschaftlichen Krisenbewältigung übernehmen andere. Fakt ist, dass sich das
Duale System bewährt hat, dass es international angesehen und respektiert wird,
27

dass aber auch der ökonomische Wandel einen Teil dazu beiträgt das System mindestens verändern zu müssen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Im
Zeitalter von Mindestlöhnen und Billigproduktionen wird es ohne eine einschlägige
Reform des Berufsbildungsgesetzes schwer werden, den Standard und das Niveau in Deutschland zu halten. Der Verdrängungswettbewerb der kapitalistischen
Gesellschaft macht auch vor diesen immens wichtigen Problemfeldern nicht halt.
Doch hier geht es um den Menschen und deren Zukunft auf dem Arbeitsmarkt. Es kann nicht länger alles beibehalten werden was einmal gut war. Die Zeitspirale nimmt kein Ende und so heißt es für unsere Bildungspolitik einschneidende Reformen zu besiegeln, um nicht einen sozioökonomischen Supergau heraufzubeschwören.
Neben all der Schwarzmalerei darf allerdings nicht vergessen werden, dass seit
Jahren Anstrengungen – gerade von Experten – unternommen werden, um einer
Eskalation vorzubeugen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern eine Entscheidung getroffen wird. Ob das Duale System der Berufsausbildung ein „System des
Stillstands“ (Lauterbach, 1998, S. 1) bleibt, hängt davon ab.

28

6. Anhang

Anh. 1 : Rahmenlehrplan des KMK für den Ausbildungsberuf Kaufmann im Einzelhandel /
Kauffrau im Einzelhandel, Verkäufer / Verkäuferin
( aus: www.kmk.org/beruf/rlpl/rlpKfmEinzelhandel.pdf)

29

7. Literaturverzeichnis



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www.bibb.de/dokumente/pdf/a22_ausweitstat_schaubilder_ab0313.pdf
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http://bildungssysteme-international.dipf.de (Stand: 25. 04. 06)

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BIBB (2005): Bundesinstitut für Berufsbildung. BWP 2/2005. www.bibb.de

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